Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard: "Ohne Lang-Lkw sind Klimavorgaben der EU nicht zu schaffen"
Archivmeldung vom 05.04.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDaimler-Vorstand Wolfgang Bernhard rechnet wegen der zunehmenden Verbreitung von so genannten Gigalinern in Europa mit Umsatzeinbußen. Bernhard sagte im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post": "Zwei Lang-Lkw ersetzen drei herkömmliche Sattelschlepper. Die Nutzfahrzeughersteller büßen bei der Umstellung der Flotten auf Lang-Lkw also Geschäft ein."
Zugleich hält der Chef der Lkw- und Bussparte von Daimler die zunehmende Verbreitung dieser Lkw-Klasse für unausweichlich: "Die EU-Kommission will den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 bis 2030 um 30 Prozent reduzieren. Ohne den Einsatz von Lang-Lkw werden diese Ziele nicht realisierbar sein", sagte Bernhard. Mit herkömmlichen Innovationen seien nur Einsparungen von zwei bis drei Prozent pro Motorengeneration zu erreichen. "Große Sprünge, wie sie die Klimavorgaben der EU erfordern, sind nur mit dem Einsatz von Lang-Lkw zu schaffen. Erste Feldversuche haben Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent gezeigt", so Bernhard. Während herkömmliche Lkw in Deutschland nur knapp 19 Meter lang sein dürfen, fahren im europäischen Ausland bereits Lang-Lkw mit über 25 Meter Länge und einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 60 Tonnen. In Deutschland ist die Regelzulassung von Lang-Lkw noch umstritten.
Quelle: Rheinische Post (ots)