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Kilometer-Datenbanken kein Mittel gegen Tachobetrug

Archivmeldung vom 31.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Philipp Freilinger / pixelio.de
Bild: Philipp Freilinger / pixelio.de

Nach Ermittlungen der Polizei ist der Tacho jedes dritten Gebrauchtwagens manipuliert worden. Als besten Schutz dagegen sieht der ADAC eine technische Lösung, also die manipulationssichere Speicherung des tatsächlichen Kilometerstands direkt im Fahrzeug.

Nicht zielführend sind für den ADAC Datenbanken außerhalb des Autos, die die Kilometerstände, etwa bei einer Reparatur, einer Hauptuntersuchung (HU) oder dem Reifenwechsel erfassen. Denn: Viele der Datenbankeintragungen würden erst mit der ersten Hauptuntersuchung (HU) beginnen, wenn das Fahrzeug drei Jahre alt ist. Besitzer, die ein Auto manipulieren und dadurch seinen Wiederverkaufswert steigern wollen, können beispielsweise vor einer HU den Kilometerstand des Pkw gezielt verringern. Das Ergebnis mit dem vermeintlich echten Kilometerstand bekämen sie mit der HU sogar noch amtlich bestätigt.

Das Zurückdrehen des Tachos ist technisch noch immer sehr leicht möglich. Manipulationsgeräte kosten ab etwa 150 Euro. Die Autohersteller sind aufgefordert, wirksame Sicherheitstechniken zum Schutz des tatsächlichen Kilometerstands in ihre Modelle einzubauen. Eine Überprüfung der Schutzmechanismen ist durch neutrale Organisationen möglich, in Deutschland zum Beispiel durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informations-Technologie (BSI).

Ein weiterer Kritikpunkt an Datenbanklösungen ist finanzieller Natur: Jeder Abruf von Daten kostet Geld. Außerdem müssten die Werkstätten und andere meldende Stellen meist Gebühren zahlen, bevor sie Einträge in die Datenbank vornehmen dürfen. Praktisch werden diese Kosten auf den Verbraucher umgelegt. Einen echten Nutzen hat er davon aber nicht. Eine technische Lösung durch die Autohersteller direkt im Pkw würde dagegen weniger als einen Euro pro Fahrzeug kosten.

Quelle: ADAC (ots)

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