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Ombudsfrau für Opfer und Hinterbliebene des NSU-Terrors, Barbara John, unterstützt Dokumentationszentrum.

Archivmeldung vom 17.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Barbara John (2014), Archivbild
Barbara John (2014), Archivbild

Foto: Harald Bischoff
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Opfer und Hinterbliebenen der Neonazizelle NSU, Barbara John, spricht sich für ein NSU-Dokumentationszentrum aus. "Es sollte ein lebendiger Ort entstehen, der in die Zukunft weist, der aber bündelt, was es bisher gibt", sagte John im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Zeitung "nd.DerTag".

"Es gibt mittlerweile Gedenkorte, Straßen und Plätze, die nach den Opfern benannt sind, eine kaum mehr zu übersehende Fülle an Büchern und Filmen, Gerichtsprotokolle, die Akten von 16 Untersuchungsausschüssen in Bund und Ländern, wissenschaftliche Arbeiten, künstlerischen Interventionen. Diese Fülle, über die kaum noch jemand einen Überblick hat, soll zusammengeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden", erklärte die 84-jährige Christdemokratin, die von 1981 bis 2003 Ausländerbeauftragte des Berliner Senats war, das Ziel eines solchen Zentrums.

Es sei wichtig zu zeigen, wie Deutschland auf diese "im Nachkriegseuropa einmalige Mord- und Attentatsserie" reagiert hat und damit umgegangen sei. Ein Dokumentationszentrum solle ein Ort des Studierens und des Lernens sein, forderte John. Es sollte ein "verpflichtender Lernort zum Beispiel für Sicherheitsbehörden von Polizei über Verfassungsschutz bis zu Staatsanwaltschaften" sein. "Es kann zudem ein Diskursort für Schüler, Studierende und Künstler sein, ein Begegnungs- und Veranstaltungsort, an dem auch Diskurse zur Situation des Einwanderungslandes Deutschland im Rahmen der EU gut aufgehoben wären", so die Ombudsfrau.

Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)

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