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Studie: Deutsche haben kaum noch Vertrauen in Moral von Managern

Archivmeldung vom 21.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

81 Prozent der Bundesbürger sorgen sich um das Gemeinwohl in Deutschland. Das zeigt die Studie "Gemeinwohl-Atlas 2019" der Handelshochschule Leipzig (HLL) und der Universität St. Gallen, welche das Wirtschaftsmagazin "Focus-Business" veröffentlicht.

Vor allem der Dieselskandal bei VW und Audi habe ihr Vertrauen in Moral und Anstand von Managern nachhaltig erschüttert, sagten 93 Prozent von rund 12.000 Befragten. Ebenfalls 93 Prozent sagten, der Skandal schade nachhaltig den Werten und Tugenden, für welche die deutsche Wirtschaft steht. Mit dem "Gemeinwohl-Atlas" hat Timo Meynhardt, Professor für Wirtschaftspsychologie, zum zweiten Mal ein Ranking erstellt, welches den gesellschaftlichen Nutzen von 137 wichtigen Institutionen für Deutschland misst. Das Fazit: Katastrophen-Helfer wie die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk, Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen genießen per se ein hohes Ansehen.

Deutlich niedriger hingegen ist das Vertrauen der Deutschen, dass auch Manager ihrer Verantwortung für die Gesellschaft ausreichend nachkommen. Die großen Verlierer sind die Autokonzerne: Der Gemeinwohl-Wert von VW und Audi stürzte im Vergleich zur letzten Erhebung 2015 um 33 und 23 Prozent ab. "Offenbar müssen wir das Urteil der Gesellschaft über Volkswagen noch deutlich ernster nehmen", sagte VW-Vorständin Hiltrud Werner dem Magazin "Focus-Business".

Von der Vertrauenskrise mitgerissen wurden auch BMW und Daimler, die von ihren bisherigen Spitzenpositionen ins untere Feld abrutschten. Wie schwer es ist, einmal verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, zeigen die Deutsche Bank und die Commerzbank. Wie schon 2015 dümpeln beide Geldhäuser weit unten im Reputationsranking. Drastisch an Ansehen verloren hat auch der Bayer-Konzern (minus 17 Prozent), der wegen seiner Übernahme des umstrittenen US-Saatgutherstellers Monsanto in die Kritik geraten war und sich zurzeit in den USA mit Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe konfrontiert sieht. Die rote Karte zeigen die Deutschen auch den Fußballverbänden DFB, FIFA und Uefa. Unter den Bundesligavereinen schneidet Borussia Dortmund weit vor Rekordmeister Bayern München ab. "Der BVB ist für die Menschen in der Region ein Lebensgefühl. Deshalb investieren wir viel Leidenschaft, aber auch Geld in gesellschaftliche Aufgaben", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zum guten Abschneiden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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