Atomkraftgegner kommentieren Großmanns Bürgerkriegs-Vergleich
Archivmeldung vom 14.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Brief von RWE-Chef Jürgen Großmann an Renate Künast und Jürgen Trittin, in dem er ein Gespräch vorschlägt, "wie wir bürgerkriegsähnliche Zustände bei der Kernenergie in Zukunft vermeiden können", erklärt Jochen Stay, Sprecher der bundesweite Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Natürlich kann man Großmanns Bild von den ‚bürgerkriegsähnlichen Zuständen' nicht wörtlich nehmen. Diese gab es im Wortsinne in der Geschichte der Bundesrepublik noch nie und sind auch jetzt nicht zu erwarten. Aber der RWE-Chef hat im übertragenen Sinne Recht: Der gesellschaftliche Großkonflikt um die Atomenergie wird mit aller Vehemenz wieder neu beginnen, wenn die Atomkraftwerke nicht endlich wie versprochen stillgelegt werden. Unser Protest wird gewaltfrei sein, aber gewaltig. Es liegt in der Hand der künftigen Bundesregierung, ob gesellschaftliche Gräben neu aufreißen. Eines ist jedenfalls sicher: Werden die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert und wird das Endlagerprojekt im unsicheren Salzstock Gorleben weiter verfolgt, dann wird ein Proteststurm losbrechen, der sowohl für die schwarz-gelbe Bundesregierung als auch für die Stromkonzerne schwerlich zu kontrollieren sein wird. Seit 1998 warten die Menschen auf den verschobenen Atomausstieg. Unsere Geduld ist bereits überstrapaziert. Jetzt zählen nur noch stillgelegte AKW“
Quelle: .ausgestrahlt