Margot Honecker: Der Sozialismus kommt wieder
Archivmeldung vom 29.10.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMargot Honecker glaubt, dass der Sozialismus wiederkommt. "Der kommt wieder", sagt sie vor laufender Kamera im ARD-Magazin "Panorama". Auf die Nachfrage: "Auch in Deutschland?" antwortet sie: "Warum nicht in Deutschland?"
Eine Reporterin von "Panorama" konnte der Frau des 1994 verstorbenen DDR-Regenten Erich Honecker in Santiago de Chile einige Fragen stellen, die sie allerdings nur zu einem kleinen Teil beantwortete.
Noch immer gibt sich die rüstige Rentnerin klassenkämpferisch. Interviews mit Medien aus dem wiedervereinigten Deutschland lehnt sie ab. "Ich habe genug von der Hetze gegen die Bürger der ehemaligen DDR", beschwert sie sich gegenüber "Panorama".
Diese Aussagen passen zu der Linie weiterer Äußerungen gegenüber einem Vertrauten von Margot Honecker, Carlos Puccio, mit dem "Panorama" gesprochen hat. Danach bezeichnet die frühere Volksbildungsministerin der DDR den Fall der Mauer nicht als "Wende", sondern als "Verrat".
Seit 1992 lebt die frühere First Lady des Arbeiter- und Bauernstaates in einem großbürgerlichen Villenvorort der Hauptstadt Chiles. Finanzielle Sorgen muss sich die heute 82-Jährige offenbar nicht machen. Sie bezieht als ehemalige DDR-Staatsbedienstete eine Rente aus Deutschland sowie die Witwenrente von Erich Honecker. Während die Konten ihres 1994 verstorbenen Mannes beschlagnahmt wurden, durfte Margot Honecker ihr Privatvermögen behalten: damals offiziell rund 77.000 Ostmark.
Quelle: "Panorama" (Sendung: Donnerstag, 29. Oktober, 22.00 Uhr, Das Erste)