Kampagne mit falschen Vorwürfen gegen Senait Mehari
Archivmeldung vom 15.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt"Ich war zu klein, um eine Soldatin abzugeben. Zu jung, zu schwach, zu feige. Außerdem waren die Waffen viel zu schwer für mich (...) Gott sei Dank, denn sonst hätte ich damit schießen und auch treffen müssen." So Senait Mehari in ihrem Buch "Feuerherz" (Droemer, 2004). Nichts anderes hat die Autorin gestern Abend im NDR 3 Magazin "Zapp" beschrieben.
"Wir haben keinen Grund, an der Darstellung unserer Autorin zu
zweifeln," sagte die Droemer Knaur-Pressesprecherin Susanne Klein.
"Dass Menschen den grausamen Bürgerkrieg in Eritrea unterschiedlich
erlebt und verarbeitet haben, ist nicht erstaunlich. Uns wundert
allerdings, dass sich eine renommierte Sendeanstalt wie der
Norddeutsche Rundfunk in diesem Zusammenhang instrumentalisieren und
unsere Autorin als "Lügnerin" verleumden lässt (Artikel hier). Besonders bedauerlich
ist, dass dadurch auch versucht wird, das ehrenamtliche Engagement
von Senait Mehari gegen Kindersoldaten zu diskreditieren."
Die Hilfswerke terre des hommes, Kindernothilfe und Aktion Weißes Friedensband, die Senait Mehari unterstützt, haben ebenfalls eine Stellungnahme zu der gestrigen NDR-Sendung herausgegeben, in der sie auf die UN-Definitionen verweisen, derzufolge Kindersoldat nicht nur der ist, der mit der Waffe kämpfen muss, sondern auch Boten, Späher und jüngere Kinder, die erst auf den Dienst an der Waffe vorbereitet werden. In ihrem Buch "Feuerherz" beschreibt Senait Mehari eindrucksvoll ihre Kindheitserlebnisse in einem Rebellenlager im eritreischen Bürgerkrieg zu Beginn der 80er Jahre.
Quelle: Pressemitteilung Verlagsgruppe Droemer Knaur