BKA ermittelt wegen Hackerangriff auf Rosneft Deutschland
Archivmeldung vom 14.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAktivisten der Hacker-Gruppierung Anonymous haben den Energiekonzern Rosneft Deutschland angegriffen und dabei nach eigenen Angaben 20 Terabyte Daten erbeutet. Wie der "Spiegel" berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Berlin wegen des Hackerangriffs ein Verfahren eingeleitet und das Bundeskriminalamt (BKA) mit den weiteren Ermittlungen beauftragt.
Auch
das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist
eingebunden und steht in Kontakt mit dem Unternehmen. Das BSI hat zudem
eine entsprechende Cyber-Sicherheitswarnung an andere Unternehmen und
Organisationen der Mineralölwirtschaft herausgegeben, wie die Behörden
mitteilten. Rosneft meldete den Vorfall am Freitag selbst dem BSI, wie
aus Sicherheitskreisen zu vernehmen ist. Da das Unternehmen als
wichtiger Energielieferant zu den Einrichtungen der sogenannten
"Kritischen Infrastruktur" zählt, ist es zu einer solchen Meldung
gesetzlich verpflichtet.
Zusätzlich hat die Firma Strafanzeige
erstattet. Aus Sicherheitsgründen soll Rosneft seine Systeme vorerst vom
Netz genommen haben - der Betrieb der Pipelines und der Raffinerien
soll dadurch aber nicht eingeschränkt sein. Rosneft Deutschland war nach
eigenen Angaben in den letzten Jahren für rund ein Viertel aller
Rohölimporte nach Deutschland zuständig - und ist hierzulande an drei
Raffinerien beteiligt. Geschäftsführer des russischen Mutterkonzerns ist
Igor Setschin, ehemals stellvertretender Chef der Administration des
russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Aufsichtsratsvorsitzender ist Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).
Quelle: dts Nachrichtenagentur