Im Jahr 2025 ist jeder zweite Bundesbürger über 47 Jahre alt
Archivmeldung vom 08.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung hat ermittelt, dass die Menschen in der Bundesrepublik stetig älter werden.
Die Menschen in Deutschland werden immer älter. War im Jahr 2006 noch jeder
zweite Bundesbürger älter als 42 Jahre, wird 2025 jeder zweite sogar älter
als 47 sein, wie eine am Montag in Gütersloh veröffentlichte
Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung zeigt. Demnach wächst
besonders die Gruppe der alten Menschen überproportional: Die Zahl der über
80-Jährigen wird bis 2025 in Deutschland um 70 Prozent zunehmen.Damit verdoppele sich der Anteil der
Hochbetagten an der Gesamtbevölkerung nahezu und steige auf über 8 Prozent,
hieß es. Spitzenreiter dieser Entwicklung werden laut Studie ostdeutsche
Städte wie Hoyerswerda (15,3 Prozent), Suhl (12,7 Prozent) und Dessau (12,1
Prozent) sein.
Die Wirtschaft müsse sich auf älter werdende Belegschaften einstellen, hieß
es. So werde bis 2025 die Gruppe der älteren potenziell Erwerbstätigen (45
bis 64 Jahre) um 1,4 Millionen zunehmen. Die Gruppe der jüngeren
potenziellen Erwerbstätigen (25 bis 44 Jahre) nehme dagegen um 3,7 Millionen
ab, die Zahl junger Menschen (16 bis 24 Jahre) gehe um rund 2 Millionen
zurück. Allein in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wird die Zahl
der jungen Erwerbstätigen laut Studie um die Hälfte sinken.
Auch die Schülerzahlen gehen den Angaben zufolge bis 2025 bundesweit zurück,
besonders bei den Sechs- bis Neunjährigen. Dies betreffe auch die alten
Bundesländer, bei klaren regionalen Unterschieden. In Bayern etwa werde die
Zahl der Kinder im Primarstufenalter in München um 21 Prozent zunehmen,
während diese Altersgruppe im Kreis Kronach um 32 Prozent kleiner wird.
Auch in Nordrhein-Westfalen zeichneten sich solche Entwicklungen ab: Köln kann bis 2025 voraussichtlich einen Zuwachs von 5 Prozent verzeichnen, während der Kreis Höxter 27 Prozent der Schüler im Primarstufenalter verliert.
Der Trend zur Urbanisierung verstärkt sich laut
Studie bis 2025. Sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland werde es
gegensätzliche Entwicklungen geben: In den neuen Bundesländern verzeichnen
demnach etwa Dresden und Leipzig Bevölkerungszuwächse, während die
Einwohnerzahl in Chemnitz und Rostock deutlich abnimmt.
Die Analysen zeigten, dass sich das Leben in den Städten und Gemeinden durch
den schnell fortschreitenden Alterungsprozess erheblich verändern werde,
sagte Bertelsmann-Stiftung-Vorstandsmitglied Johannes Meier. Zwar sei das
Bewusstsein für die Folgen des demografischen Wandels inzwischen deutlich
gewachsen, doch fehlten vielerorts noch kommunalpolitische
Schlussfolgerungen und überzeugende Handlungskonzepte.