Uni-Klinik Magdeburg Erhebliche Mängel in der Pathologie und Rechtsmedizin
Archivmeldung vom 06.08.2019
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Freigeschaltet durch André OttDas Landesamt für Verbraucherschutz hat erhebliche Mängel in der Pathologie und am Rechtsmedizin-Standort Magdeburg festgestellt. Unter anderem kritisieren Prüfer eine "nicht gerechte Lagerung von bereits obduzierten und noch nicht obduzierten Leichen". Das geht aus einer Anfrage der Linken-Politikerin Eva von Angern hervor, die der MZ vorliegt.
Justizexpertin von Angern sprach angesichts der Mängelliste von "unhaltbaren Zuständen", die beseitigt werden müssten. So kritisierten die Prüfer, dass bereits obduzierte und nicht-obduzierte Leichen zusammen gelagert wurden. Gemeinsames Lagern entspreche "nicht mehr dem Stand der Technik". Hintergrund der strengen Regelung: Bei geöffneten Leichen besteht erhöhte Infektionsgefahr.
Doch die Liste der Prüfer ist länger: So seien Oberflächen der Leichenwagen teils "schadhaft" gewesen und eine sachgemäße Reinigung und Desinfizierung somit nicht möglich. Zudem seien Arbeitsflächen und Arbeitsmittel im Sektionssaal teils korrodiert. Einige offenstehende Gefahrstoff- und Entsorgungsbehälter seien inkorrekt oder gar nicht beschriftet gewesen. Allein an den Rechtsmedizin-Standorten Halle und Magdeburg werden jährlich rund 750 tote Körper obduziert.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)