Atomkraftgegner wollen Sonntag in Krümmel demonstrieren
Archivmeldung vom 29.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMehrere Anti-Atom-Initiativen aus Norddeutschland rufen für Sonntag, 14 Uhr, zu einer Kundgebung vor dem Atomkraftwerk Krümmel bei Hamburg auf. Nach dem Brand im AKW fordern die Atomkraftgegner die Stilllegung des Altreaktors.
"Das Feuer war nur 50 Meter vom Reaktorkern entfernt. Hätte es an
anderer Stelle gebrannt, so wäre die Situation möglicherweise nicht mehr
zu kontrollieren gewesen", so Jochen Stay, Sprecher der
Anti-Atom-Initiative X-tausendmal quer. "Wir sind nicht bereit, darauf
zu warten, bis uns das Restrisiko den Rest gibt."
Skeptisch macht die Atomkraftgegner auch die Informationspolitik des
Betreibers Vattenfall. Der Energiekonzern hatte am Donnerstag behauptet,
die Vorgänge in Krümmel hätten nichts mit der Schnellabschaltung in
Brunsbüttel zu tun. Inzwischen musste Vattenfall einräumen, dass ein
Zusammenhang nicht auszuschließen ist. Eine Falschmeldung war es auch,
dass das Feuer bereits Donnerstagnachmittag gelöscht worden sei. Noch am
Freitag hatte die Feuerwehr nicht alle Brandherde unter Kontrolle.
"Vattenfall lügt und trickst wie immer. Auf die Aussagen derer, die sich
mit der gefährlichen Atomkraft eine goldene Nase verdienen, ist einfach
kein Verlass", so Jan Becker von der Umweltgruppe contratom.
Mit den Schnellabschaltungen in Brunsbüttel und Krümmel sind derzeit fünf
der 17 deutschen AKW vom Netz, da Biblis A und B und ein Block in
Gundremmingen wegen Reparaturen ebenfalls abgeschaltet sind. "Ohne
Atomkraft gehen die Lichter nicht aus. Es gibt genug Überkapazitäten",
stellt
Dirk Seifert, Energiereferent der Umweltschutzorganisation Robin Wood fest.
Mit Blick auf den bevorstehenden Energie-Gipfel am kommenden Dienstag in
Berlin betont Seifert: "Die Forderungen der AKW-Betreiber nach
Laufzeitverlängerungen
für die Altreaktoren sind überflüssig und ein gefährliches Spiel mit dem
Feuer".
Quelle: Pressemitteilung ROBIN WOOD