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Bonner Stadtdechant Picken mahnt Woelki: Führungsstil ändern - "Keine Zeit zur weiteren Nabelschau"

Archivmeldung vom 19.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kardinal Rainer Maria Woelki (2020)
Kardinal Rainer Maria Woelki (2020)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken hat Veränderungen im Führungsstil des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki angemahnt. In der Vergangenheit habe es viele Probleme gegeben, "die mit dem menschlichen Verhalten des Kardinals in Verbindung gebracht werden", sagte Picken der Kölnischen/Bonner Rundschau (Samstagausgabe): "Schließlich gibt es bei vielen erhebliche Kritik an seinem Führungsstil. Sie denken, er treffe seine Entscheidungen heimlich, fühlen sich bei Beratungen nicht hinreichend ernst genommen und reklamieren eine fehlende Partizipation." Es werde entscheidend sein, wie Woelki dem begegne: "Aus seinem Hirtenwort ist das noch nicht konkret ersichtlich."

Grundsätzlich habe man im Erzbistum Köln angesichts großer Herausforderungen "keine Zeit zur weiteren Nabelschau", warnte Picken: "Sie wäre unverantwortlich."

Im Zusammenhang mit der vom Erzbistum getragenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie erinnerte Picken an frühere Zusagen Woelkis: "Bisher gab es die Zusicherung des Erzbischofs, dass die Hochschulfinanzierung durch eine Stiftung und nicht durch Kirchensteuermittel erfolgen würde." Zudem sei versprochen worden, dass es keine Verlagerung der Priesterausbildung gebe - Kölner Priesteramtsanwärter studieren derzeit in Bonn. Picken: "Sollte sich nun herausstellen, dass diese Zusagen nicht belastbar waren, könnte das den bereits im Raum stehenden Verdacht verstärken, die Gremien seien nicht richtig informiert worden. Das wäre eine Katastrophe für einen Prozess der Vertrauensbildung."

Picken hob hervor, dass Woelki im Umgang mit queer orientierten Menschen "keinen Kurs der Diskriminierung" verfolge, und empfahl: "Er könnte also das Thema abräumen und klarstellen, dass er die Diversität des Menschen respektiert und im Übrigen bei Mitarbeitern auf eine fachliche und menschliche Qualifikation Wert legt."

Quelle: Kölnische Rundschau (ots)

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