Löhrmann: Versagen der kirchlichen Kontrollinstanz
Archivmeldung vom 11.10.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Skandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wirft die stellvertretende Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Sylvia Löhrmann (Grüne), dem Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, Versagen vor. "Offensichtlich hat nicht nur im Bistum die Kontrolle versagt, sondern auch auf der nächsthöheren Ebene, der Kirchenprovinz", sagte Löhrmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe).
"Ich frage mich, wie Meisner noch vor vier Wochen erklären konnte, die Vorwürfe gegen Tebartz-van Elst seien haltlos. Hat er sich denn damals nicht informiert? Oder ist auch er vom Limburger Bischof hinters Licht geführt worden? Beides wäre schlimm", so die Grünen-Politikerin, die auch dem "Zentralkomitee der deutschen Katholiken" (ZdK) angehört.
Das Bistum Limburg gehört - mit vier weiteren "Suffraganbistümern", nämlich Aachen, Essen, Münster und Trier - zur Kölner Kirchenprovinz, deren Vorsteher Kardinal Meisner ist. Als "Metropolit" hat der Erzbischof eine im Kirchenrecht und dem Direktorium für den Dienst der Bischöfe geregelte Aufsichtsfunktion über die Amtsführung der Suffragan-Bischöfe sowie eine Meldepflicht gegenüber Rom.
Tebartz-van Elst verzichtet auf Brief an Gläubige
Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird sich nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) am Wochenende nicht in einem Brief an die Gläubigen wenden. Anders als zuvor angekündigt, sei dies derzeit nicht sinnvoll, teilte das Bistum am Freitag der F.A.Z. (Samstagsausgabe) mit. Tebartz-van Elst hatte zuvor eine solche Stellungnahme in Aussicht gestellt, um "manches klarzustellen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur