"Spiegel": Experten des Bundeskriminalamts scheitern an der Entwicklung eines Staatstrojaners
Archivmeldung vom 14.05.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtExperten des Bundeskriminalamtes (BKA) scheitern nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bislang an der Entwicklung einer Software, mit der verschlüsselte E-Mails und Internet-Telefondienste wie Skype überwacht werden können. Ein solches Programm wird in der Regel als versteckter Anhang einer E-Mail auf den Rechner eines Verdächtigen geschmuggelt und deshalb auch Staatstrojaner genannt.
Jahrelang benutzten die Behörden Software privater Hersteller, die mehr konnten, als erlaubt war. Als im vergangenen Herbst herauskam, dass ein bayerischer Fahnder Bildschirminhalte kopiert hatte, war vorerst Schluss mit dem Einsatz. Das BKA bekam den Auftrag, eine Software zur sogenannten Quellen-Telekommunikationsüberwachung zu entwickeln, die nur das kann, was zulässig ist.
Vor Vertretern aus Bund und Ländern musste das BKA laut dem Magazin jetzt einräumen, dass es mit der Aufgabe offenbar überfordert ist. Bis ein entsprechendes Programm zur Verfügung steht, können Verdächtige wohl weiterhin abhörsicher per Internet kommunizieren.
Quelle: dts Nachrichtenagentur