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Studie: Immer weniger Menschen haben direkten Kontakt zur Bundeswehr

Archivmeldung vom 01.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gemen64 / pixelio.de
Bild: Gemen64 / pixelio.de

In Deutschland haben laut einer Studie immer weniger Menschen direkten Kontakt mit Soldaten. "Im Alltag, zum Beispiel auf der Straße oder beim Einkaufen, sind innerhalb eines Jahres nur noch 18 Prozent der Befragten auf die Bundeswehr aufmerksam geworden, bei öffentlichen Veranstaltungen waren es lediglich zehn Prozent", heißt es in der aktuellen Bevölkerungsbefragung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, die der "Welt" vorliegt.

Demnach verweist nur noch etwa jeder zehnte Deutsche auf persönliche Bezüge zur Bundeswehr, beispielsweise durch den eigenen Wehrdienst oder durch Verwandte, die für die Streitkräfte arbeiten. Wegen der Aussetzung der Wehrpflicht, der Personalreduzierung und Kasernen-Schließungen werden sich diese Entwicklungen fortsetzen, sagen die Autoren der Studie voraus. Man könne davon ausgehen, dass immer weniger Bürger in ihrem persönlichen Umfeld mit der Bundeswehr in Berührung kommen würden. "Was die Menschen in Deutschland in Zukunft über die Bundeswehr und ihre Einsätze erfahren werden, wird voraussichtlich in noch größerem Maße als heute von Medienberichten abhängig sein", schreiben die Wissenschaftler.

Das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid hatte für die Image-Studie von Ende April bis Anfang Juni 2.300 Bundesbürger ab 16 Jahren befragt. Bei der Analyse zeigte sich, dass das Image der Bundeswehr besser ist als gemeinhin erwartet: Demnach genießt die Truppe bei 56 Prozent der Deutschen persönlich ein hohes Ansehen. Gleichzeitig hält aber auch jeder Zweite die allgemeine öffentliche Wertschätzung für Soldaten für zu gering. "Zwischen dem Ansehen auf der persönlichen Ebene und dem wahrgenommenen öffentlichen Image der Bundeswehr klafft eine bemerkenswerte Lücke", stellen die Autoren der Studie fest. Sie sehen Informationsdefizite und empfehlen den Streitkräften zum Beispiel einen bundesweiten "Tag der Bundeswehr".

Einen ähnlichen Vorschlag macht der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Oberst Ulrich Kirsch. "Ich wünsche mir als Gegengewicht noch mehr Soldatinnen und Soldaten, die sich in Uniform in der Öffentlichkeit selbstbewusst zeigen und äußern", sagte Kirsch der "Welt".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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