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Umfrage: Mangelnde Selbstreflektion bei Großteil der Online Glücksspieler

Archivmeldung vom 19.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Eine Partie Baccara, Zeichnung von Albert Guillaume um 1897 (Symbolbild)
Eine Partie Baccara, Zeichnung von Albert Guillaume um 1897 (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Einsatzlimits und Panic Button - die geplanten Maßnahmen der Glücksspiel-Neuregulierungen in 2021 sollen in erster Linie den Spielerschutz erhöhen. Doch inwieweit passen diese zu dem tatsächlichen Verhalten deutscher Online Glücksspieler?

Eine Umfrage auf CasinoOnline.de mit 1.000 Teilnehmern ergab, dass die Hälfte aller Spieler ein Verlustgeschäft macht und ein Fünftel keinen Überblick über das Verhältnis von Ausgaben und Gewinnen hat. Dabei spielen zwei Drittel täglich oder mehrmals die Woche, ebenfalls zwei Drittel verdienen weniger als 1.800 Euro netto im Monat. Trotz allem hält der Großteil der Spieler das eigene Spielverhalten für unproblematisch.

Der typische deutsche Online Glücksspieler ist männlich und Geringverdiener

Unter den Befragten lässt sich ein eindeutiger Überschuss an männlichen Spielern (70%) feststellen. Ebenfalls 70% der Teilnehmer sind zwischen 25 und 44 Jahre. Rund ein Drittel (34%) verdient unter 1.000 Euro netto monatlich, ein weiteres Drittel (36%) hat im Monat nicht mehr als 1.800 Euro netto zur Verfügung. Entgegen häufiger Klischees sind allerdings "nur" 17% nicht berufstätig, 61% befinden sich im Angestelltenverhältnis. Als beliebteste Spiele nannten 93% Spielautomaten.

Zwei Drittel der Glücksspieler zocken täglich oder mehrmals pro Woche

Doch wie häufig spielt der Durchschnittszocker? Rund ein Drittel (34%) besucht Online Casinos mehrmals pro Woche, 21% sogar täglich. Der Anteil der täglichen Spieler ist im Norden Deutschlands (Niedersachsen) mit über einem Viertel am höchsten - fast doppelt so hoch wie beispielsweise in Rheinland-Pfalz.

Die Hälfte aller Spieler macht ein Verlustgeschäft

Pro Besuch im Online Casino setzt ein Drittel unter 20 Euro ein, ein weiteres Drittel gibt zwischen 20-50 Euro aus. Baden-Württemberg zeigte den größten Anteil an Spielern (40%), die regelmäßig höhere Beträge zwischen 20-50 Euro pro Besuch einzahlen.

Doch wie viel nimmt der deutsche Online Glücksspieler wieder an Gewinnen ein? Knapp über die Hälfte der Spieler (51%) macht ein Verlustgeschäft und nimmt weniger Geld ein, als sie eingesetzt haben. Erstaunlicher jedoch: 21% wissen nicht einmal, wie viel sie durchschnittlich pro Online Casino Besuch einnehmen.

Ein Viertel der Geringverdiener spielt täglich im Online Casino

Unter Spielern, die monatlich unter 1.000 Euro netto verdienen, ist der Anteil an täglichen Spielern sogar noch höher - mit 25,2% liegt er bei einem Viertel. Pro Casino Besuch setzen aber weitaus mehr der Geringverdiener kleinere Beträge ein. Fast die Hälfte (47%) gibt pro Besuch weniger als 20 Euro aus. ­Über ein Viertel (26,1%) verspielt 20-50 Euro pro Session. Auch hier weiß ein Viertel (24,6%) der Befragten nicht, wie viel sie pro Casino Besuch einnehmen.

Der Großteil an Glücksspielern hält eigenes Spielverhalten für unproblematisch

Gerade bei Geringverdienern erscheinen diese Zahlen bedenklich, doch wie schätzen Spieler ihr eigenes Verhalten ein? Der Großteil (68%) hält das eigene Spielverhalten für normal und unproblematisch. Als Grund für das Glücksspiel gab die Mehrheit (78%) Unterhaltung an - 65% genießen den Spaß am Spiel und 13% erleben Nervenkitzel. Nur ein Fünftel (21%) gab zu, aus finanziellen Gründen zu spielen und durch den Besuch im Online Casino Geld einnehmen zu wollen.

Wie sinnvoll sind die geplanten Maßnahmen zum Spielerschutz?

Geplant sind ab 2021 unter anderem die Einführung eines globalen Einzahlungslimits von 1.000 Euro monatlich pro Spieler, Spielpausen und die Möglichkeit, sich selbst vom Spiel auszuschließen.

Marcus Dörr, Chefredakteur von CasinoOnline.de: Wir halten Spielerschutz für sehr wichtig, bei einem durchschnittlichen Netto-Einkommen von unter 1.800 Euro ist allerdings fraglich, wie sinnvoll ein pauschales monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro ist. Spielpausen können helfen, das eigene Spielverhalten zu reflektieren, auch der Selbstausschluss ist bei problematischem Spielverhalten eine wichtige Maßnahme. Wir halten die Förderung von bewusstem Spiel am wichtigsten, deswegen setzen wir uns auch im Namen von CasinoOnline.de in der Diskussion um den neuen Glücksspielstaatsvertrag für die Stärkung der Affiliates als eine alternative und verlässliche Informationsquelle ein.

Wie eine im Juli 2020 veröffentlichte Studie von CasinoOnline.de in Zusammenarbeit mit der Beratungs- und Forschungsgruppe Goldmedia zeigte, steht der Großteil der Spieler den geplanten Regulierungen offen gegenüber, womit ein Wachstum des Online Casino Marktes in Deutschland für die nächsten Jahre zu erwarten ist.

Quelle: CasinoOnline.de (ots)

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