Deutlich mehr Besuche in Kultureinrichtungen nach der Pandemie, aber weniger als 2019
Archivmeldung vom 19.12.2024
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Freigeschaltet durch Mary Smith
Von Martin Kraft, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33433977
Nach den Schließungen und Zugangsbeschränkungen während der Corona-Pandemie sind die Besuchszahlen in den Kultureinrichtungen in Deutschland 2022 und 2023 deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen beispielsweise die Besuchszahlen in den deutschen Kinos 2023 auf 95,7 Millionen und damit um 23 % im Vergleich zu 2022. Dies entsprach 1,1 Besuchen je Einwohnerin und Einwohner.
Das Niveau von vor der Corona-Pandemie wurde aber noch nicht wieder erreicht: 2019 waren es 118,6 Millionen Kinobesuche beziehungsweise 1,4 Besuche pro Kopf. Diese und weitere Daten zu verschiedenen Institutionen des Kulturbetriebs veröffentlichen die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder in der Publikation "Kulturindikatoren auf einen Blick".
Deutlicher Anstieg der Besuchszahlen auch bei Museen und Theatern
Für Museen liegen aktuell die Besuchszahlen für das Jahr 2022 vor. Die Museen verzeichneten demnach 2022 einen Anstieg ihrer Besuchszahlen um 110 % gegenüber dem noch stark von den Pandemiebeschränkungen geprägten Vorjahr. Wurden 2021 lediglich 38,8 Millionen Museumsbesuche gezählt, waren es 2022 bereits 81,4 Millionen. Demnach hat rein rechnerisch jede Einwohnerin und jeder Einwohner einmal im Jahr ein Museum besucht. Vor der Pandemie wurden im Mittel 1,3 Besuche pro Kopf gezählt.
Für die öffentlichen und privaten Theater zeigen die aktuellsten Besuchszahlen für die Spielzeit 2021/2022 im Vergleich zur vorherigen Spielzeit (2020/2021) ein Plus von 300 % bei den Besuchen. Während in der Spielzeit 2020/2021 lediglich rund 3 Millionen Besuche und damit seit Beginn der Zeitreihe ab 2000 ein historischer Tiefstwert zu verzeichnen war, stieg die Anzahl der Besuche in der Folgespielzeit um 8,7 Millionen auf insgesamt 11,6 Millionen an. Dies entsprach 0,1 Besuchen je Einwohnerin und Einwohner gegenüber 0,3 Besuchen in der Spielzeit vor der Pandemie (2018/2019).
Methodische Hinweise
Die Ergebnisse in dieser Pressemitteilung basieren auf Angaben verschiedener Kulturverbände in Deutschland, wie beispielsweise den Daten der Filmförderungsanstalt zu Kinobesuchen oder den Statistiken des Instituts für Museumsforschung, die im Rahmen der amtlichen Kulturberichterstattung regelmäßig aufbereitet und veröffentlicht werden. Für die Berechnung der Besuche je Einwohnerin und Einwohner wurden die Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung auf Grundlage des Zensus 2011 herangezogen.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)