Anti-SALE-Aktion: "Schluß mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache"
Archivmeldung vom 30.01.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAnläßlich des laufenden Winterschlußverkaufs fordert die DEUTSCHE SPRACHWELT eine kundenfreundliche Sprache und einen Verzicht auf Werbeanglizismen wie "SALE". Deswegen hat die Sprachzeitung heute die Aktion "Schluß mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache" begonnen.
"Auf die deutsche Sprache darf es keinen Rabatt geben", erklärte Chefredakteur Thomas Paulwitz. Offenbar gelte in vielen Geschäften "Alles muß raus - auch die deutsche Sprache".
Im Rahmen der Aktion bietet die DEUTSCHE SPRACHWELT ein vorgefertigtes Protestschreiben und einen Protestaufkleber an. Das Schreiben können Kunden aus dem Netz herunterladen und dafür verwenden, sich in SALE-Läden zu beschweren. Den Aufkleber können Geschäftsleute, die ohne SALE auskommen, an ihren Schaufenstern anbringen. Außerdem kann ihn jeder für ein Bekenntnis zur deutschen Sprache nutzen. Er zeigt ein durchgestrichenes "SALE" und enthält den Leitspruch der Aktion "Schluß mit dem Ausverkauf der deutschen Sprache". Der Aufkleber kann, solange der Vorrat reicht, kostenlos unter [email protected] angefordert werden.
Paulwitz erklärte: "Ziel der Aktion ist es, nicht nur die Innenstädte von der SALE-Seuche zu befreien, sondern auch ein Umdenken in der Geschäftswelt zu bewirken. Es muß wieder selbstverständlich werden, die Kunden in ihrer Sprache anzusprechen. Ausdrücke wie 'Kaffee to go' ziehen Spott auf sich. Wann verstehen die Werbestrategen das endlich?" Die DEUTSCHE SPRACHWELT unterstützt daher gemeinsam mit der Drogeriekette Rossmann den Wettbewerb "Die besten deutschsprachigen Werbesprüche", den die Aktion Deutsche Sprache ausrichtet.
CDU-Bundesvorstandsmitglied Erika Steinbach von der Initiative "Sprachlicher Verbraucherschutz" schreibt in der DEUTSCHEN SPRACHWELT: "Wer erlebt hat, wie ein betagtes Frauchen ratlos vor einem Kaufhaus steht, auf dessen Schaufenstern in großen Buchstaben 'SALE' zu lesen ist, und das leise irritierte Murmeln 'Ist Sale nicht ein Fluß?' mitbekommt, dem wird schlagartig klar: Hier stimmt etwas nicht mehr im Lande."
Quelle: DEUTSCHE SPRACHWELT