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Verdacht auf fahrlässige Tötung: Staatsanwaltschaft Hamburg durchsucht zwei Asklepios-Kliniken

Archivmeldung vom 24.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat am Mittwoch, 24. Juni, Teile der Asklepios-Kliniken Altona und Wandsbek durchsucht. Nach Informationen des Politikmagazins "Panorama 3" im NDR Fernsehen und des Hamburger Stadtradios NDR 90,3 sicherte die Staatsanwaltschaft Unterlagen, die mit dem Tod eines jungen Mannes im März 2014 zu tun haben. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf NDR Anfrage mitteilte, laute der Tatverdacht auf fahrlässige Tötung. Konkret werde gegen einen Arzt des AK Wandsbek ermittelt.

Der 29-jährige Thomas S. war im März 2014 per Rettungswagen mit Kopf- und Nackenschmerzen, sowie Übelkeit in die Notaufnahme der Wandsbeker Asklepios-Klinik eingeliefert worden. Nach Recherchen von "Panorama 3" erkannte der behandelnde Arzt offenbar nicht die Schwere seiner Erkrankung und verwies ihn ins Wartezimmer. Thomas S. erlitt in der Folge einen schweren Krampfanfall. Die Ärzte stellten daraufhin eine schwere Hirnblutung fest, an deren Folgen der Mann nach zwei Tagen verstarb. Zuvor war er in die Asklepios Klinik Altona verlegt worden.

Auf Anfrage teilte Asklepios mit, man bedauere den Fall sehr und unterstütze alle Bemühungen der Staatsanwaltschaft. Den Verlauf des Falles wertet der Konzern als "besonders tragisch und schicksalhaft". Es sei unklar, ob Thomas S bei einer sofortigen Behandlung noch hätte geholfen werden können. Bei der Übergabe des Patienten durch die Besatzung des Rettungswagens und der klinischen Erst-Begutachtung habe es keine Anzeichen für eine akut bedrohliche Erkrankung gegeben. Ein anderer, zeitgleich eingelieferter Notfall, sei als dringlicher eingeschätzt worden.

Recherchen von "Panorama 3" lassen jedoch Zweifel an dieser Darstellung aufkommen. So liegt dem Magazin unter anderem ein internes Protokoll vor, in dem von einer "eklatanten Fehleinschätzung" die Rede ist. Bei dem "jungen, sonst gesunden Patienten" sei eine "lebensbedrohliche Erkrankung übersehen worden".

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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