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Kommandowechsel beim 1. Ubootgeschwader

Archivmeldung vom 24.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Das Uboot U31 fährt durch die Ostsee im Rahmen der Wachoffizier-Prüfung an Bord, am 10.10.2018. Bild:     Bundeswehr/Jana Neumann
Das Uboot U31 fährt durch die Ostsee im Rahmen der Wachoffizier-Prüfung an Bord, am 10.10.2018. Bild: Bundeswehr/Jana Neumann

Am Dienstag, den 29. September 2020, übergibt der Kommandeur der Einsatzflottille 1, Flottillenadmiral Christian Bock (51), das Kommando über das 1. Ubootgeschwader von Fregattenkapitän Timo Cordes (44) an Fregattenkapitän Frédéric Strauch (43).

Fregattenkapitän Cordes führte das 1. Ubootgeschwader, mit seinen rund 850 Soldatinnen und Soldaten, sechs Ubooten, drei Flottendienstbooten, einer Ubootunterstützungseinheit verteilt auf vier Landdienststellen, seit Juli 2018. In seiner Zeit als Kommandeur leistete Fregattenkapitän Cordes einen großen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Einheiten des 1. Ubootgeschwaders. Sei es im Rahmen von mehreren Torpedoschießabschnitten im Jahr oder durch die Teilnahmen an wichtigen Missionen in Nord- und Ostsee sowie im Nordatlantik.

Die Internationalisierung mit Partnermarinen ließ sich in den vergangenen zwei Jahren auf ein neues Level heben. "Gerade mit der norwegischen Marine haben wir unsere Beziehungen sehr deutlich intensiviert. In diesem Jahr haben wir alle verfügbaren Boote nach Norwegen entsendet und zusammen mit unseren norwegischen Partnern wichtige operative Schritte nach vorne gemacht", so Cordes. Des Weiteren war das modernste Unterseeboot der Marine, U36, für ganze sechs Monate fest in Norwegen stationiert.

"Während der letzten zweieinhalb Jahre standen drei Dinge im Vordergrund: Erstens die Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Uboote, zweitens die Weiterentwicklung taktischer Verfahren und drittens die Stärkung der Aufklärung. Ich bin sehr glücklich, dass es uns allen zusammen mit großen Anstrengungen und Entbehrungen gelungen ist, unsere eigenen Erwartungen zu übertreffen", fasst Cordes seine Zeit als Kommandeur zusammen. Rückblickend hat er bewiesen, dass das Geschwader in den letzten Jahren die richtigen Maßnahmen ergriffen hat, um selbst zum bisherigen Höhepunkt der Corona-Krise ein Höchstmaß der Boote einsatzbereit und auch in See zu haben. Fregattenkapitän Cordes wird zukünftig im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin beschäftigt sein. "Ich verabschiede mich von Eckernförde, meinen langjährigen Kameradinnen und Kameraden und zivilen Freunden in tiefer Dankbarkeit für das Vertrauen und das Erreichte."

Für Fregattenkapitän Frédéric Strauch ist die Übernahme des Kommandos die Rückkehr zu den Wurzeln. "Nach sechs Jahren in 'außerheimischen Gewässern' kehre ich nun endlich wieder in meine berufliche Heimat Eckernförde zurück", so der neue Kommandeur, der unter anderem als stellvertretender Marineattaché für die Deutsche Botschaft Washington und zuletzt als Länderreferent Amerika im Bundesministerium der Verteidigung diente. "Die Führung des 1. Ubootgeschwaders zu übernehmen ist ein Privileg und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Angehörigen des Geschwaders und auf die Bürgerinnen und Bürger der Stadt!"

Hintergrundinformationen

Das deutsche Waffensystem U212A gehört zu den modernsten konventionellen Ubooten der Welt. Ihr Einsatzschwerpunkt liegt in den klassischen Bereichen der Unterwasser- und Überwasserseezielbekämpfung sowohl als Einzelfahrer, als auch im Verbund von maritimen Fähigkeiten. Deutsche Unterseeboote sind für den weltweiten Einsatz konzipiert, jedoch aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Größe, ihrer amagnetischen Bauweise, ihrer geringen Signatur und ihren herausragenden Manövriereigenschaften exzellent im Küstenvorfeld und in geringer Wassertiefe einsetzbar.

Mit ihrer weitreichenden Sensorik und ihrem Außenluftunabhängigen Antrieb können sie über längere Zeit verdeckt operieren. Womit sie sich unentdeckt zum Beispiel ein Lagebild in einem Seegebiet verschaffen können und Aufklärung betreiben. Weiterhin sind die Boote auch in der Lage Spezialeinheiten des Bundes für Rettungs- und Evakuierungsmissionen unentdeckt auszusetzen. Durch das breite Wirk- und Einsatzspektrum werden die deutschen Uboote auch unter veränderten Szenarien der Zukunft, immer eine gewichtige Rolle im Bereich der Seekriegsführung darstellen. Zum 1. Ubootgeschwader gehören rund 850 Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiter. Diese verteilen sich auf sechs Uboote der Klasse U212A, drei Aufklärungsboote und einen Tender.

Weiterhin gehören das Ausbildungszentrum Uboote (AZU), das Hydroakustischem Analysezentrum der Marine (HAM), die Marineunterwasserortungsstelle (MUWOST) auf der Insel Fehmarn und die Systemunterstützungsgruppe (SUG) dazu. Somit gehört das 1. Ubootgeschwader zum Kern der maritimen Fähigkeiten Deutschlands. Zukünftige Entwicklungen im Bereich deutscher Uboote werden sich vor allem auf eine weitere Erhöhung der Sensorreichweite, sowie auf die Möglichkeit breitbandiger Kommunikation aus einem getauchten Uboot durchführen zu können, konzentrieren. Auch die strategische Kooperation mit internationalen Partnern wie zum Beispiel mit Norwegen sind ein wichtiger Bestandteil der Ausrichtung in die Zukunft.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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