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Neodym: Das schmutzige Geheimnis sauberer Windräder

Archivmeldung vom 27.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Rolf Handke / pixelio.de
Bild: Rolf Handke / pixelio.de

Nach Recherchen der Sendung "Menschen und Schlagzeilen" (NDR Fernsehen) verursacht die Produktion vieler getriebeloser Windräder katastrophale Umweltzerstörungen in China. Denn für diese Windräder setzen die Hersteller ein wertvolles Metall ein: Neodym, eine sogenannte "seltene Erde". "Neodym-Windräder" verzichten meist auf ein Getriebe. Dafür brauchen sie effizientere Generatoren, die sich besonders gut aus diesem Rohstoff herstellen lassen.

Neodym wird nahezu ausschließlich in chinesischen Minen abgebaut. Bei der Trennung des Neodyms vom geförderten Gestein entstehen giftige Abfallprodukte, außerdem werden radioaktives Uran und Thorium beim Abbauprozess freigesetzt. Diese Stoffe gelangen zumindest teilweise ins Grundwasser, kontaminieren so Flora und Fauna erheblich und werden für den Menschen als gesundheitsschädlich eingestuft.

Im nordchinesischen Baotou beispielsweise ist nach Recherchen von "Menschen und Schlagzeilen" sowie von "Panorama" die Umgebung rund um die Fabriken, die das Neodym vom Erz trennen, verseucht. Die Anwohner sind teilweise schwer krank, das Wasser ist nachhaltig kontaminiert. Studien berichten von einer deutlich erhöhten Krebsrate.

Viele Hersteller von getriebelosen Windkraftanlagen zeigten sich auf Anfrage von "Menschen und Schlagzeilen" ahnungslos in Bezug auf die massiven Umweltschäden. Einige kündigten aber eine Überprüfung der Produktionsbedingungen an.

Das NDR Fernsehen berichtet am Mittwoch, 27. April, ab 21.00 Uhr ausführlich in "Menschen und Schlagzeilen" über die zweifelhafte Umweltbilanz der Windkraftanlagen. Das Politikmagazin "Panorama" beschäftigt sich am Donnerstag, 28. April, um 21.45 Uhr im Ersten mit dem vermeintlich sauberen Hoffnungsträger deutscher Energieversorgung.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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