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Über 90.000 ukrainische Schüler an deutschen Schulen

Archivmeldung vom 07.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Symbolbild
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Quelle: Screenshot Youtube Video: "Madani Quran Schule Wien. Arabische Zahl" / Eigenes Werk

In Deutschland sind seit Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar viele zehntausende ukrainische Schüler an deutschen Schulen untergekommen. "Inzwischen wurden mehr als 90.000 ukrainische Kinder und Jugendliche an unseren Schulen aufgenommen", sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) der "Rheinischen Post".

Stark-Watzinger weiter: "Das ist eine gewaltige Leistung, für die ich sehr dankbar bin." Die ukrainischen Kinder und Jugendlichen bräuchten nicht nur Sicherheit, sondern auch eine Perspektive. Diese erhielten sie durch eine rasche Integration in Kita und Schule in Kombination mit ergänzenden Angeboten auf Ukrainisch. "Der Bund unterstützt die Länder dabei mit einer Milliarde Euro, auch für den Bildungsbereich. Ziel muss eine gute Balance zwischen der Integration in unser Bildungssystem und der Bewahrung der ukrainischen Identität sein", so Stark-Watzinger.

Der Deutsche Lehrerverband schätzt, dass es derzeit bis zu 50.000 schulpflichtige ukrainische Kinder in Deutschland gibt, die noch nicht am Unterricht teilnehmen. Man beobachte derzeit an den Schulen außerdem auch eine gewisse Rückkehrbewegung in den Westen der Ukraine und die Gegend von Kiew. Deswegen würden verstärkt auch wieder Kinder aus dem deutschen Unterricht abgemeldet. "Trotzdem ist der Zustrom immer noch größer als die Rückkehrbewegung", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, der Zeitung. Sein Verband halte es für problematisch, "wenn einzelne Bundesländer die Praxis, sowohl auf Integration als auch auf Anschlussfähigkeit zu setzen, für zeitlich befristet erklären", so Meidinger.

Ab dem kommenden Schuljahr nur noch auf dauerhafte Integration ausgerichteten Unterricht anbieten zu wollen, ohne zu wissen, woher die zusätzlichen Lehrkräfte kommen sollen, sei nicht sinnvoll. "Das entspricht übrigens auch nicht dem eindeutigen Willen der ukrainischen Regierung, die auf die Rückkehr der meisten Flüchtlinge setzt", sagte Meidinger weiter. "Ich glaube, dass wir noch länger auf ein flexibles, mehrgleisiges Beschulungskonzept setzen sollten, das beide Optionen auch noch länger offen hält."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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