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Frühpensionierungen bei Post-Nachfolgeunternehmen kosten den Steuerzahler über 200 Millionen Euro pro Jahr

Archivmeldung vom 23.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Trend zur Frühpensionierung von ehemaligen Postbeamten bei der Deutschen Post, Postbank und Telekom kostet den Steuerzahler nach Recherchen des ARD-Wirtschaftsmagazins Plusminus (Dienstag, 24.11., 21.50) jährlich über 200 Millionen Euro.

Hintergrund ist, dass Beamte bei den früheren Staatsunternehmen auffallend häufig und früh wegen Dienstunfähigkeit pensioniert werden: bei der deutschen Post im Schnitt mit 48 Jahren, bei der Telekom sogar schon mit durchschnittlich 46 Jahren. Normale Arbeitnehmer inklusive aller Risikoberufe gehen im Bundesdurchschnitt dagegen erst mit über 50 in den krankheitsbedingten Frühruhestand. Die Pensionen für Beamte ehemaliger Staatsunternehmen werden zu deutlich über 50 Prozent vom Bund - also vom Steuerzahler - bezahlt.

Wie hoch die Belastung wegen Frühpensionierungen ist, konnte das zuständige Bundesfinanzministerium auf Anfrage von Plusminus nicht mitteilen. Eine überschlägige Rechnung, die Plusminus gemeinsam mit dem Koblenzer Wirtschaftsprofessor Stefan Sell vorgenommen hat, ergibt jedoch eine Steuerbelastung von über 200 Millionen Euro jährlich für krankheitsbedingte Frühpensionen nur bei den Postnachfolgeunternehmen. Plusminus berichtet über den Fall eines Postbeamten, der mit 37 Jahren dienstunfähig geschrieben wurde. Dies gegen seinen Willen und trotz verschiedener Atteste, die ihm eine ausgezeichnete Gesundheit bescheinigen.

Quelle: WDR

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