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Bundeswehr-Pilot sah Flugzeugkollision als größte Gefahr in Kabul

Archivmeldung vom 22.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
A400M in der Tankerversion (Symbolbild)
A400M in der Tankerversion (Symbolbild)

Foto: Boevaya mashina
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Einer der Bundeswehr-Piloten, die die A400M bei der Evakuierungsaktion in Kabul gesteuert haben, sah eine Flugzeugkollision als größte Gefahr. "Für mich war die Hauptbedrohung, dass wir mit einem anderen Flugzeug zusammenstoßen", sagte der Hauptmann der "Süddeutschen Zeitung".

"Ich bin jetzt auch schon den einen oder anderen Tag dabei, aber so was habe ich tatsächlich noch nie gemacht. Im Nachhinein ist man schon ein bisschen stolz, aber einfach auch sehr froh, dass nicht mehr passiert ist", sagte der 47-jährige Pilot vom Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf. Gerade am Flughafen hätten die Besatzungen der A400M-Transportmaschinen ungewohnte Situationen vorgefunden. "Man darf sich die Abläufe nicht so vorstellen wie auf dem Flughafen hier in Wunstorf oder in Hannover." Teile des Flughafens waren zerstört. "Dort sitzt auch niemand mehr auf dem Tower."

Eine Abdeckung mit Radar gab es den Angaben des Piloten zufolge auch nicht mehr. "Die Besatzungen machen per Funk ihre Angaben: Wo bin ich? Wann bin ich wo? Wo fliege ich hin? So wird das koordiniert. Die US-Amerikaner hatten notdürftig die Kontrolle übernommen. Die Leute am Boden sehen die Maschine erst, wenn sie kommt." Es sei vorgesehen gewesen, den Aufenthalt am Boden maximal auf eine halbe Stunde zu begrenzen, um Platz für die nächsten Flieger zu machen. Über dem Flughafen von Kabul sei viel los gewesen. Er und die Besatzung gehörten auch zu jenen, die an dem Tag, als Terroristen Anschläge am Flughafen verübten, die letzten deutschen Soldaten aus dem Land fliegen sollten. Im Anflug hätten sie bemerkt, dass etwas nicht stimmt, ohne genau zu wissen, was passiert war.

"Da sind schon die Krankenwagen über die Rollbahn gefahren. Wir haben uns gefragt: Was machen die denn da? Wir sind dann einmal durchgestartet, sonst wären wir auf denen gelandet." Der Beladevorgang nach der Landung musste vorzeitig abgebrochen werden. "Plötzlich kam über alle Frequenzen der Funkspruch: `Evacuate, evacuate! Airfield under attack!` Die Soldaten, die unsere Maschinen sichern, sind auch hektisch geworden und haben gesagt: `Wir müssen hier weg, wir müssen hier weg!`", sagte der Pilot der SZ.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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