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Clan-Kriminelle cashen mit Corona ab: Mit Fake-Tests zu Millionen

Archivmeldung vom 19.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Pixabay; Collage: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Pixabay; Collage: Wochenblick / Eigenes Werk

Ein aufgeflogener weiterer Fall von gigantischem Schnelltest-Betrug aus Berlin lässt ahnen: Zu den wenigen Menschen in Deutschland, die für Herbst und Winter noch finanzielle Zuwächse einplanen können, werden in jedem Fall die Betreiber von Corona-Testzentren gehören. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Denn mit dem neuen Infektionsschutzgesetz, das im Oktober in Kraft treten soll, wird eine Branche neubelebt, die einen kriminellen Erfindungsreichtum bewiesen hat, wie man ihn wohl nur aus Zeiten der amerikanischen Prohibition kennt. Bereits vor kurzem hatte Wochenblick über diese Entwicklung berichtet.

Die 16 deutschen Bundesländer dürften laut dem Gesetzesentwurf einen Maskenzwang in der Gastronomie oder bei Kultur-und Freizeitveranstaltungen verhängen, wenn Gäste keinen weniger als drei Monate alten Impfnachweis oder einen negativen Corona-Test vorweisen können. Damit ist der erneute, für die Betreiber lukrative Ansturm auf die Testzentren staatlich vorprogrammiert, während viele Unternehmen in den Untergang getrieben werden.

Millionenvermögen durch nie durchgeführte Tests

Was in diesem „Betätigungsfeld“ in den bisherigen Hochphasen der Test-Manie so alles möglich war und wie leicht es der Staat „pfiffigen“ und findigen Abzockern gemacht hat, öffentliche Gelder abzusahnen, zeigt ein Fall aus der Hauptstadt: In Berlin stehen ab Montag ein Mann und seine Schwester vor Gericht, die geradezu mustergültig vorgeführt haben, wie leicht sich mit nie durchgeführten Corona-Tests ein Millionenvermögen anhäufen lässt.

Nur „sporadische Kontrollen“ 

Rund sagenhafte 13 Millionen Euro sollen beide dadurch ergaunert haben, dass sie gefälschte Rechnungen an die Kassenärztliche Vereinigung (KV) geschickt haben, die in aller Regel auch umstandslos bezahlt wurden. Das Ausmaß des Betruges ist so groß, dass 13 Prozesstermine angesetzt sind. Laut der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit gab es im Juni 2021 1656 gewerbliche Teststellen, die nur „sporadisch“ kontrolliert worden seien. Allerdings verschwieg die Senatsverwaltung hier, dass sie ein Angebot der Polizei, regelmäßige Kontrollen durchzuführen, abgelehnt hatte, ebenso wie die KV. Diese verdienen nämlich an jedem eingereichten Test eine Verwaltungs-„Provision” von 3,5 Prozent, was sich allein in Berlin auf 20 Millionen Euro summierte.

LKA Berlin schätzt Schaden auf rund 30 Millionen Euro

Daher besteht gar kein Interesse an einer ordnungsgemäßen Kontrolle. Noch unter Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) waren in der ersten Verordnung zu den Testzentren überhaupt keine Kontrollen vorgesehen, weil, wie es hieß, „dies durch den erforderlichen Personaleinsatz zu erheblichen Verzögerungen in der Abrechnung führen und dadurch die Bereitschaft potentieller Leistungserbringer zur Teilnahme an der Teststrategie stark mindern würde.” Allein für Berlin wird der Schaden durch Betrug in Testzentren vom Landeskriminalamt auf rund 30 Millionen Euro geschätzt.

Verbrecher-Clans sind schon gerüstet

Gerade für professionelle Kriminelle, wie Verbrecher-Clans, die über Wohn-und Geschäftsräume sowie genug Personal verfügten, ergab sich die Möglichkeit, in Windeseile Testzentren einzurichten und massenhaft falsche Abrechnungen auszustellen. Der Betrug ist jedoch nicht auf die Hauptstadt beschränkt, sondern ein bundesweites Phänomen. In den letzten Wochen wurden Durchsuchungen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und anderen Bundesländern durchgeführt.

Im Juni wurde ein Bochumer Unternehmer zu sechs Jahren Haft verurteilt, nachdem er gestanden hatte, durch falsche Abrechnungen von Corona-Tests einen Schaden von 24,5 Millionen verursacht zu haben. Ein Mann aus Freiburg hatte ca. 5,7 Millionen Euro für ein Testzentrum kassiert, das er noch nicht einmal betrieben hatte. Mit Lauterbach neuem Infektionsschutzgesetz wird diese Verbrechenssparte also aller Voraussicht nach einen neuen Aufschwung erleben. Es wäre, außer der Pharmaindustrie, die einzige Branche, die ihm zu Dank verpflichtet ist."

Quelle: Wochenblick

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