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Corona Angst vor dem Pflegeheim: Träger melden mehr freie Plätze und kürzere Wartelisten

Archivmeldung vom 28.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Warum wird gegen eine Krankheit geimpft bei der weniger als 1% erkrankt und davon über 99% gesund werden? (Symbolbild)
Warum wird gegen eine Krankheit geimpft bei der weniger als 1% erkrankt und davon über 99% gesund werden? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Nachfrage nach Pflegeheimplätze in Sachsen-Anhalt ist in einigen Einrichtungen gesunken. So melden Träger aktuell freie Plätze oder kürzere Wartelisten, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.

Als Gründe sehen Experten auch Ängste vor erneuten Corona-Ausbrüchen und strengen Besuchsregeln. Die Pandemie hatte vor allem die Heime betroffen, dort waren die meisten Todesfälle zu verzeichnen.

"In einigen Einrichtungen gibt es freie Plätze, die schwer nachzubesetzen sind", sagt Antje Koeppe vom Landespflegerat Sachsen-Anhalt. Nicht alle Heime verzeichnen eine Unterbelegung, viele seien wieder voll ausgelastet. "Aber mehrere Häuser hatten schwere Ausbruchsgeschehen, Quarantäne und Aufnahmestopps. Dort gibt es teilweise bis heute weniger Bewohner." Die AOK Sachsen-Anhalt, größte Krankenversicherung im Bundesland, verzeichnet seit Jahresbeginn einen Zuwachs von rund 2.000 pflegebedürftigen Menschen auf aktuell rund 85.000 innerhalb von sechs Monaten. Die Zahl der Pflegeheimbewohner sank in diesem Zeitraum aber leicht auf nun rund 16.700.

Der Biva-Pflegeschutzbund, der die Interessen von Heimbewohnern vertritt, sieht klar Verunsicherungen als Ursachen für die Unterbelegung in Einrichtungen. "Viele Angehörige scheuen vor einer Anmeldung zurück aus Sorge um die Pflegebedürftigen. Die Menschen haben Angst davor, dass sich die Erfahrungen aus den vergangenen Corona-Wellen wiederholen", sagt Sprecher David Kröll. Hinzu komme Kröll, dass Kurzarbeit, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten neue Möglichkeiten eröffnet hätten. "Berufstätige Angehörige sind mehr zu Hause und übernehmen die Pflege." Insgesamt habe die Pandemie "wie ein Brennglas die Probleme im Pflegebereich offengelegt", so Kröll. Der Landespflegerat Sachsen-Anhalt fordert die Fortführung des Rettungsschirmes für Pflegeeinrichtungen bis Ende dieses Jahres. Aktuell endet er im September.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)


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