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Weißer Ring: An Weihnachten mehr Gewalt in Familien

Archivmeldung vom 23.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Tanja Hentschel / pixelio.de
Bild: Tanja Hentschel / pixelio.de

Die Opferorganisation Weißer Ring erwartet auch an diesem Weihnachtsfest eine steigende Zahl von gewalttätigen Übergriffen in Familien. "In vielen Familien eskaliert die Lage an Weihnachten, weil alle eng beisammen sitzen und es keine Freiräume durch Arbeit oder Schule gibt", sagte die Geschäftsführerin des Weißen Rings, Bianca Biwer, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Weihnachten sei mit unheimlich hohen Erwartungen und dem Bild der trauten Familie verbunden - dabei sehe die Realität in vielen Familien ganz anders aus. Biwer sagte: "Das führt zu Frust und Aggressionen. Wenn dann noch Alkohol in rauen Mengen getrunken wird, kann es zu Gewalt und Übergriffen kommen."

In 90 Prozent der Fälle seien Frauen die Opfer. Genaue Zahlen zu dem Anstieg gebe es nicht. Biwer sagte: "Der Grund ist, dass die Täter an den Feiertagen präsenter sind als sonst im Alltag. Die Opfer trauen sich deshalb nicht, Hilfe zu suchen, weil die Familie ja um sie herum ist."

An den Weihnachtstagen nutzten daher weniger Menschen das Opfertelefon des Weißen Rings. Im Dezember riefen durchschnittlich nur 2.200 Menschen an, in anderen Monaten seien es 2.600 bis 3.000 Anrufer.

Die Opferschutz-Vertreterin empfiehlt Gelassenheit an den Feiertagen: "Jeder sollte gelassen bleiben und sich darüber im Klaren sein, dass es auch mal Streit geben kann. Alle sollten aufhören, Perfektion zu suchen." Weihnachten habe seine Höhen und Tiefen wie alle anderen Tage. Einzelne Familienmitglieder sollten auch mal etwas alleine machen können und ein paar Stunden Freizeit haben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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