Machos auf Beliebtheitsskala ganz unten
Archivmeldung vom 19.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSarkozy posiert gern auf Millionärs-Yachten, Putin zeigt sich mit nacktem Oberkörper, Sido provoziert mit obszönen Texten und die Debatte um gewalttätige Jugendliche reißt nicht ab. Jahrelang ein Auslaufmodell, kehrt der Macho mit voller Kraft zurück: vom Jugendlichen über Rapper bis zum Staats-Chef pochen immer mehr Männer auf ihre klassische Geschlechterrolle.
Rund 90 Prozent aller Befragten mögen keine Machos: Die schlechtesten Karten haben Machos bei den über 50-jährigen Frauen - die besten bei den unter 30-jährigen Männern Ein Macho zeichnet sich vorrangig durch Imponiergehabe (81%), Überheblichkeit (74%), Sexismus (65%) aus. Darin sind sich Männer und Frauen einig. Beim Alter zeigen sich Unterschiede: So verbinden z.B. über 50-Jährige den Machismo deutlich häufiger mit Überheblichkeit (77%) als die jüngste Gruppe der 14- bis 29-Jährigen (64%). Sex mit wechselnden Partnerinnen fällt dagegen der jüngsten Altersgruppe deutlich häufiger beim Begriff Macho ein (76%) als den älteren Befragten (57% bzw. 54%). Insgesamt gibt es fast niemanden, der Machos "sehr gut" findet (unter 0,5%), und lediglich 7 Prozent finden sie "gut". 89 Prozent finden Machos "weniger" oder "überhaupt nicht gut". 61 Prozent der Befragten stehen dieser Spezies vollkommen ablehnend gegenüber. Die Akzeptanz von Machos sinkt zudem noch mit dem Alter: Während Machos lediglich bei rund der Hälfte der jüngsten Befragten durchfallen, gilt dies für drei Viertel der befragten Best-Ager. Hinsichtlich Alter und Geschlecht zeigt sich, dass Machos bei unter 30-jährigen Männern am besten ankommen (jeder Fünfte findet sie "sehr gut" oder "gut"). Bei den über 50-jährigen Frauen schneiden sie hingegen am schlechtesten ab. Der Ost-West-Vergleich zeigt: Im Osten kommen Machos etwas schlechter an als im Westen (69% vs. 59% "überhaupt nicht").
Nach männlicher Selbsteinschätzung: jeder 6. Jugendliche ein Macho, aber nur 1 Prozent der älteren Männer Lediglich 1 Prozent der in Deutschland lebenden Männer sieht sich "voll und ganz" als Macho, und nur für 7 Prozent trifft der Begriff "etwas" zu. 68 Prozent würden sich überhaupt nicht als Macho bezeichnen. Allerdings stufen sich die jungen Männer häufiger als Macho ein (jeder sechste) als dies Männer über 50 Jahre tun (1%). Im Osten bezeichnet sich kein Mann als Macho, im Westen sind es 10 Prozent. Männer, die nicht in einer Partnerschaft leben, lehnen den Begriff Macho für sich häufiger ab (74%) als Männer in Beziehungen (66%). Die Partnerinnen bewerten das Verhalten ihrer Männer anders: Während sich nur 9 Prozent der in Beziehung lebenden Männer selbst als Macho bezeichnen, charakterisieren 14 Prozent der Frauen in einer Paar-Beziehung ihren Partner als Macho. Ansonsten gilt: je älter die Frauen sind, desto weniger empfinden sie ihren Mann als Macho. Bei den unter 30-Jährigen bezeichnet noch jede vierte ihren Partner als Macho, bei den Best Agern sind es nur noch halb so viele.
Zur Methode: Repräsentative telefonische Befragung von 500 deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Durchgeführt wurde die Umfrage vom Marktforschungsinstitut mindline media im Zeitraum vom 29. November bis 3. Dezember 2007.
Quelle: P.M. MAGAZIN