Zollgewerkschaft fordert mehr Personal
Archivmeldung vom 12.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei der Fahndung nach Schmugglern fehlen nach Einschätzung der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) bis zu tausend Stellen beim Zoll. Als Reaktion auf die neue Zollstatistik und die gestiegenen Zahlen von Schmuggelware sagte der BDZ-Vorsitzende Dieter Dewes in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir brauchen eine Kurskorrektur, um den lukrativen Schmuggel von Zigaretten, Drogen und gefälschten Arzneimitteln noch wirksamer zu bekämpfen."
Der Zoll müsse präsenter sein, mehr Lastwagen kontrollieren und auf Parkplätzen und Autobahnen häufiger auftauchen: "Dafür brauchen wir mehrere hundert bis tausend neue Stellen", sagte Dewes. "Da sind wir viel zu dünn aufgestellt. Wir müssen mit den Schmugglern auf Augenhöhe sein." Derzeit arbeiten 38 000 Beschäftigte bei der Zollverwaltung. Die vom Bund zugesagten zusätzlichen 1600 Stellen seien zu wenig, weil sie ausschließlich für die Mindestlohnkontrolle eingesetzt würden. Dem Zoll entgehe derzeit viel Schmuggel-Ware und damit dem Staat Steuer-Einnahmen. Dewes sagte: "Dem Bund gehen durch fehlende Kontrollen Milliarden-Einnahmen durch die Lappen." Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft vertritt rund 50 000 Beschäftigte der Bundesfinanzverwaltung. Nach der am Montag in Berlin vorgelegten Zollstatistik für 2015 zogen Fahnder im vergangenen Jahr mehr Schmuggel-Ware aus dem Verkehr als zuvor, etwa vier Mal so viele gefälschte Arzneimittel wie im Vorjahr.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)