Erdbeben in Pakistan: Diakonie weitet Hilfe aus
Archivmeldung vom 07.12.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Diakonie Katastrophenhilfe hat ihre Soforthilfe für die Opfer des verheerenden Erdbebens in der Grenzregion zwischen Indien und Pakistan um 300.000 Euro auf rund 3,1 Millionen Euro aufgestockt.
"Gut zwei Monate nach der Katastrophe müssten wir eigentlich bereits mit der Wiederaufbauhilfe beginnen, für die wir mehr finanzielle Mittel brauchen. Doch wegen des nahenden Winters steht noch immer das Leben vieler Menschen in den Bergen
Kaschmirs auf dem Spiel. Darum müssen wir gegenwärtig sämtliche Mittel für Nothilfe zum Schutz vor der eisigen Kälte einsetzen", erklärt Abteilungsleiter Thomas Hoerz nach einem Besuch in der Erdbebenregion.
Mit dem zusätzlich bereit gestellten Geld will die Diakonie Katastrophenhilfe in den pakistanischen Bergdörfern vor allem Wellblech und Planen für wetterfeste Unterkünfte verteilen. Sie bieten mehr Schutz vor Kälte und Stürmen als Zelte. Ein Herd oder ein
offenes Feuer können zudem für Wärme sorgen. Darüber hinaus steht das Wellblech im Frühjahr für den Wiederaufbau zur Verfügung. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat bislang 2.200 winterfeste Zelte verteilt, weitere 600 Zelte sind in Produktion oder bereits auf dem
Weg in das Erdbebengebiet. Hinzu kommen knapp 40.000 Decken sowie knapp 20.000 warme Winterjacken für Kinder und Jugendliche.
Außerdem sollen die Bemühungen der Bevölkerung unterstützt werden, den Schulunterricht fortzuführen. "An vielen Orten unterrichten Lehrer unter freiem Himmel, weil auch zahlreiche Schulen eingestürzt sind. Wir werden Schulzelte, Öfen und Schulmaterial zur Verfügung stellen, damit dieses Engagement fortgesetzt werden kann", berichtet
Thomas Hoerz. Über das weltweite kirchliche Netzwerk ACT (Action by Churches Together) leistet die Diakonie Katastrophenhilfe zudem Hilfe in der pakistanischen "North West Frontier"-Provinz sowie im indischen Teil Kaschmirs.
"Die Eigeninitiative der Menschen ist bewundernswert. Dennoch fehlt es überall an Baumaterial, medizinischer Versorgung und Transportmöglichkeiten. Wir bitten deshalb erneut dringend um Spenden, damit wir unsere Arbeit verstärken können", erklärt Thomas
Hoerz.
Quelle: Pressemitteilung Diakonie Katastrophenhilfe