Neuer Personalausweis birgt große Risiken
Archivmeldung vom 07.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie 2008 gegründete, bundesweite Bürgerbewegung Neue Richtung hält die Einführung des neuen Personalausweises, der Fingerabdrücke und ein biometrisches Paßfoto enthält, nicht für einen Fortschritt. Zu dieser Beurteilung kamen die Mitglieder auf der Versammlung am 6.9.2010 im Haus der Demokratie in der mittelsächsischen Stadt Döbeln. Ein Mißbrauch, der auf einem Chip gespeicherten Ausweis-Daten ist mehr als real, da es Kriminellen möglich ist, sensible Daten übers Internet abzufangen. Dies bestätigen sowohl der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar als auch Untersuchungen des ARD-Fensehmagazins „Plusminus“.
Mit dem Ausweis lassen sich im Internet Einkäufe tätigen und rechtsverbindliche Verträge abschließen, was bisher nur mit einer Unterschrift möglich war. „Man stelle sich die Auswirkungen vor, wenn Ausweis oder PIN-Nummer in falsche Hände geraten. Die zehnjährige Gültigkeit des Ausweises ist ein Problem, denn mit der Technik entwickeln sich auch die Möglichkeiten der Hacker weiter. Schon heute gibt es Schadenssoftware, sogenannte „Keylogger“, welche, einmal auf den PC geschmuggelt, Paßwörter und PIN mitlesen,“ warnte Ronny Reibetanz, Mitglied des Arbeitskreises Bürgerrechte und Datenschutz in der Neuen Richtung. „Der neue Personalausweis führt zum „gläsernen Bürger“, die Sicherheit persönlicher Daten ist nicht mehr gewährleistet.“
Die Neue Richtung empfiehlt daher allen Bürgerinnen und Bürgern, sich noch bis zum 31. Oktober 2010 einen bisher üblichen Personalausweis zu beantragen. Dieser ist nicht nur um über 20,- Euro billiger als der neue Ausweis, sondern auch sicherer. Ein großer Teil der Deutschen sieht die Einführung des neuen Personalausweises sehr skeptisch. Viele Menschen haben deshalb bereits ihren alten Ausweis – natürlich unabsichtlich – verloren und sich noch einen „neuen alten“ Ausweis ausstellen lassen, welcher ebenfalls wieder für 10 Jahre gilt.
Quelle: Neue Richtung