Kind im Internet zum Verkauf angeboten
Archivmeldung vom 16.01.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttEin Mädchen (8) aus Löhne (Kreis Herford) ist im Internet zum Verkauf angeboten worden. Das Kind gab an, das Inserat selbst aufgegeben zu haben. Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen hatte ein Mann auf dem Verkaufsportal shpock.com das Foto des Mädchens entdeckt und die Polizei alarmiert. Das aktuelle Gebot stand bei 45448 US-Dollar. Beamte ermittelten, dass es sich um ein achtjähriges Einwanderermädchen aus dem Libanon handelte, das seit zwei Jahren mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern in einer Asylbewerberunterkunft in Löhne lebt.
Polizisten durchsuchten die Wohnung und stellten Handys sicher, Mitarbeiter des Jugendamts nahmen das Mädchen sowie seine drei und zwölf Jahre alten Geschwister in Obhut. Die Familie wurde am folgenden Tag ins Jugendamt bestellt.
Bei einer Befragung gab das Mädchen an, das Foto selbst hochgeladen und sich unter Angabe des echten Vornamens angeboten zu haben. Über das Motiv des Kindes wurde öffentlich nichts bekannt. Löhnes Bürgermeister Bernd Poggemöller sagte dem WESTFALEN-BLATT: »Die Kinder sind inzwischen zurück bei ihren Eltern.
Natürlich wirft es Fragen auf, wenn ein achtjähriges Mädchen so etwas tut. Unser Jugendamt wird sich deshalb um die Familie kümmern. Als »völlig unverständlich« bezeichnete der Bürgermeister, dass sich solche Angebote überhaupt auf Verkaufsplattformen einstellen ließen. »Ich hätte erwartet, dass es eine Kontrolle gibt, die das verhindert.« Ob sich klären lässt, wer auf das Mädchen geboten hat, ist ungewiss.
Quelle: Westfalen-Blatt (ots)