Mehr psychische Belastungen bei der Polizei
Archivmeldung vom 08.07.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUnter Mitarbeitenden der Berliner Polizei zeigen sich vermehrt Anzeichen einer hohen psychischen Belastung. Seit dem Jahr 2010 wurden etwa dem Ärztlichen Dienst der Polizei zufolge 43 Suizide von Polizeimitarbeiterinnen und Mitarbeitern registriert. Allein die Dienststellen der Schutzpolizei meldeten demnach 33 Fälle.
Zur Schutzpolizei gehören insbesondere Einsatzdienste, wie etwa die Hundertschaften, Mitarbeitende der Polizeiabschnitte oder die Verkehrspolizei. Im Vergleich zu den übrigen Dienstbereichen der Verwaltung, den gehobenen Diensten im Landeskriminalamt, den Auszubildenden oder dem Objektschutz lag die Suizidrate in den Bereichen der Schutzpolizei damit zweieinhalb mal höher.
Bereits im vergangenen Jahr kam ein Gesundheitsreport des Berliner Finanzsenats zu dem Ergebnis, dass Beamte im Polizeivollzug im Jahr 2019 rund 50 Tage im Jahr krank waren. Der Schnitt für Arbeitnehmer in der Hauptstadt lag bei 16 Tagen.
Polizeipräsidentin Barbara Slowik betonte gegenüber rbbl24, die psychische Gesundheit ihrer Kolleginnen und Kollegen sei für sie von zentraler Bedeutung. Polizistinnen und Polizisten seien weit überdurchschnittlich viel Leid, Gewalt und Stressbelastungen ausgesetzt, so Slowik. Neben den Angeboten zu vertraulichen Gesprächen des Psychosozialen Dienstes stehe Polizeimitarbeitenden deshalb seit März bei Bedarf ein Nachsorgeteam zur Seite.
Quelle: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg (ots)