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Katholische Kirche in Köln vor historischem Einschnitt: Erzbistum plant Zusammenlegung aller Innenstadt-Pfarreien

Archivmeldung vom 20.02.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.02.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Kölner Dom
Der Kölner Dom

Foto: FJK71
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die katholische Kirche in Köln steht vor einem historischen Einschnitt. Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet, sollen perspektivisch alle Innenstadtgemeinden zu einer einzigen Pfarrei zusammengelegt werden, geführt von einem Leitenden Pfarrer. Mit diesem Plan reagiere das Erzbistum darauf, dass vier der derzeit sechs "Seelsorgebereiche" im Kölner Zentrum mit insgesamt 38000 Gemeindemitgliedern schon ab diesem Sommer keinen eigenen Pfarrer mehr haben werden.

Das neue Gebilde soll nach Vorgaben der Bistumsleitung weder "Pfarrei" noch "Projekt" heißen, sondern "Sendungsraum Köln-Mitte". Die Neuordnung ist Teil des von Kardinal Rainer Woelki ausgerufenen Reformprozesses unter dem Titel "pastoraler Zukunftsweg". Aus der kirchlichen Statistik ergibt sich, dass die Einschnitte im Kölner Zentrum von größerer Tragweite sind, als es die bloße Zahl der Gemeindemitglieder nahelegt. In der Innenstadt wohnen zwar nur zehn Prozent der 380 000 Katholiken im Stadtdekanat Köln. Der Gottesdienstbesuch in der Innenstadt liegt aber bei rund 26 Prozent, im gesamten Stadtdekanat nur bei knapp acht Prozent. Demnach sucht fast ein Drittel aller Kölner Gottesdienstteilnehmer sonntags eine Kirche im Stadtzentrum auf.

Die Suche nach dem künftigen Leitenden Pfarrer gestaltet sich dem Vernehmen nach schwierig. Es ist von einer komplexen Aufgabe die Rede. Auch der Erzbischof, Kardinal Rainer Woelki, sprach laut "Kölner Stadt-Anzeiger" von einer "großen Schwierigkeit" gesprochen, einen geeigneten Kandidaten zu finden. Darüber hinaus würden auch kompetente Seelsorger für die Innenstadt-Kirchen gebraucht, um deren je eigenes pastorales Profil erhalten zu können. In der Gesamtbetrachtung spielt für die Bistumsleitung offenbar auch die Tatsache eine Rolle, dass die finanzielle Situation der Seelsorgebereiche sehr unterschiedlich ist.

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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