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Patienten verbringen Hunderte Millionen Stunden in Wartezimmern

Freigeschaltet am 10.04.2025 um 11:59 durch Sanjo Babić
Wartezimmer (Symbolbild)
Wartezimmer (Symbolbild)

Bild: AfD Deutschland

Deutschlands Patienten verbringen jährlich Hunderte Millionen Stunden in Wartezimmern. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte in die Milliarden gehen. Das zeigen Berechnungen auf Basis von Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), über die der "Spiegel" berichtet.

Demnach gibt es in Deutschland 98.503 Praxen, in denen es pro Jahr zu 575,7 Millionen Behandlungsfällen kommt. Bis zum März 2020 - der Frühphase der Coronapandemie - hat die KBV in Versichertenumfragen auch die Wartezeiten in den Praxen detailliert erfasst.

Demnach berichteten zuletzt nur zwölf Prozent der Patienten von gar keiner Wartezeit bei ihrem letzten Praxisbesuch. 34 Prozent mussten bis zu 15 Minuten warten, 26 Prozent bis zu 30 Minuten, 18 Prozent bis zu 60 Minuten, sechs Prozent bis zwei Stunden und zwei Prozent sogar mehr als zwei Stunden. Bei 575,7 Millionen Behandlungsfällen verbringen die Deutschen damit mindestens 162 Millionen bis 332 Millionen Stunden pro Jahr in Wartezimmern. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch höher liegen, da ein Behandlungsfall mehrere Einzeltermine umfassen kann.

Die langen Wartezeiten verursachen einen erheblichen Schaden für die Volkswirtschaft. Laut OECD liegt die Produktivität einer Arbeitsstunde in Deutschland bei umgerechnet rund 87 Euro. Angenommen, jeder vierte Patient wäre ein nicht krankgeschriebener Erwerbstätiger, läge der volkswirtschaftliche Schaden der Warterei zwischen 3,5 bis 7,2 Milliarden Euro pro Jahr.

Mediziner begründen die Wartezeiten meist mit unvorhersehbaren Notfällen. Im medizinischen Alltag komme es täglich vor, "dass man sich sehr viel mehr Zeit nehmen müsse, als eingeplant war", sagte Jakob Maske vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte. Von einer bewussten Überbuchung der Terminkalender in den Praxen sei "nicht auszugehen".

Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz hält das für wenig glaubwürdig. Bei einer solchen Häufung angeblicher Notfälle "darf schon hinterfragt werden, ob es vielleicht an dem miserablen Management einiger Praxen liegt". Ärzteverbände hatten zuletzt Strafhonorare für geplatzte Termine gefordert. Häufige Ausfälle verlängerten die Wartezeiten auf Arzttermine.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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