Energieverbrauch im Verkehr 2020 um ein Fünftel gesunken Corona-Pandemie führt zu geringerem Energieverbrauch bei allen Verkehrsträgern
Archivmeldung vom 02.12.2022
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Verkehr war im Jahr 2020 für gut ein Fünftel (21,4 % oder 2 562 Petajoule) des deutschen Energieverbrauchs verantwortlich. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank der Energieverbrauch im Verkehr damit um 18,4 % gegenüber dem Jahr 2019, als der Anteil bei knapp einem Viertel (24,1 %) des Gesamtenergieverbrauchs gelegen hatte. Das entsprach einem Rückgang der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen um 43,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (-18,5 % auf insgesamt 190,5 Millionen Tonnen). Der Rückgang ist maßgeblich auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. In den Jahren von 2014 bis 2019 war der Energieverbrauch im Verkehr um insgesamt 5,7 % gestiegen.
Die Daten beziehen sich auf den Energieverbrauch der Inländer. Dabei werden die direkten Kraftstoff- beziehungsweise Energieverbräuche der inländischen Verkehrsteilnehmer betrachtet, unabhängig davon, wo sich Start- und Zielort befinden. So fließen zum Beispiel Verbräuche inländischer Pkw und Lkw außerhalb Deutschlands in die Ergebnisse ein, wohingegen Verbräuche nicht in Deutschland gemeldeter Kraftwagen nicht berücksichtigt werden.
Airlines verbrauchen im Jahr 2020 nicht einmal halb so viel Kerosin wie 2019
Im Vergleich der Verkehrsträger ging im Corona-Jahr 2020 infolge der pandemiebedingten Reisebeschränkungen der Energieverbrauch des Luftverkehrs am stärksten zurück: So verbrauchten die inländischen Fluggesellschaften 57,3 % weniger Kerosin als 2019. Der Luftverkehr trug damit 7,2 Prozentpunkte zum Gesamtrückgang des Energieverbrauchs im Verkehr von 18,4 % bei. Der Anteil des Luftverkehrs am Gesamtenergieverbrauch des Verkehrs sank damit von 12,6 % auf 6,6 %.
Auch Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr sinkt im ersten Corona-Jahr deutlich
Den mit Abstand größten Anteil am Gesamtenergieverbrauch des Verkehrs hat der Straßenverkehr: Er verursachte im Jahr 2020 über drei Viertel (77,6 %) des Gesamtverbrauchs. Entgegen dem langjährigen Trend nahm im ersten Corona-Jahr aber auch hier der Energieverbrauch deutlich ab. Dazu trugen maßgeblich das Arbeiten im Homeoffice, entsprechend deutlich weniger Pendlerfahrten und weniger private Fahrten bei. Im Straßenverkehr wurden dadurch 11,6 % weniger Kraftstoffe (fossile Kraftstoffe, Biokraftstoffe, Strom) verbraucht als im Vorjahr, das entsprach 8,3 Prozentpunkten des gesamten Rückgangs des Energieverbrauchs im Verkehr. In den Jahren von 2014 bis 2019 war der Kraftstoffverbrauch im Straßenverkehr noch um insgesamt 1,2 % gestiegen.
Der Pkw-Verkehr trug 2020 deutlich mehr zum Rückgang des Energieverbrauchs auf der Straße bei als der Lkw-Verkehr. Durch Autofahrten wurden 14,3 % weniger Energie verbraucht als im Jahr 2019, die Einsparungen waren damit in etwa genauso hoch wie im Luftverkehr. Der Gütertransport auf der Straße war dagegen deutlich weniger von der Pandemie beeinträchtigt als der Personenverkehr. Daher ging der Energieverbrauch durch Lkw-Fahrten im Jahr 2020 lediglich um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr zurück.
Energieverbrauch in der Schifffahrt um ein Fünftel geringer als im Vorkrisenjahr
Der Schiffsverkehr (See- und Binnenschifffahrt der Inländer) verbrauchte im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr 20,0 % weniger Energie. Die Schifffahrt hatte 2020 einen Anteil von 14,8 % am Gesamtenergieverbrauch des Verkehrs.
Der Bahnverkehr (Inlandsverkehr) hat gemäß den Daten der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen nur einen sehr kleinen Anteil am Energieverbrauch des Verkehrs. Im Jahr 2020 lag er bei gerade einmal 0,5 % und wies gegenüber 2019 nur eine leichte Abnahme um 2,1 % auf. Diese spiegelt jedoch nicht den pandemiebedingten Rückgang der Fahrgastzahlen wider. Die Personenbeförderungsleistung, also die von allen Bahnreisenden zurückgelegten Kilometer, war im Jahr 2020 um 41,6 % geringer als im Vorjahr.
Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)