Fall Dennis: Mutter nach 8 Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen
Archivmeldung vom 21.12.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André Ott17 Jahre nach dem Tod des kleinen Dennis aus Cottbus ist die Mutter wieder auf freiem Fuß. Ihrem Antrag auf vorzeitige Haftentlassung wurde stattgegeben, teilte die Staatsanwaltschaft Cottbus am Freitag auf rbb Nachfrage mit. Die Mutter habe mehr als zwei Drittel ihrer insgesamt 13-jährigen Gefängnisstrafe wegen Totschlags abgesessen, so die Staatsanwaltschaft.
Nach dieser Zeit sei es möglich, einen Antrag auf vorzeitige Entlassung zu stellen. Auch der Vater des Jungen hatte von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Er war bereits vor drei Jahren auf Bewährung freigekommen.
Der Fall Dennis hatte 2004 bundesweit für Schlagzeilen gesorgt und ein Versagen der Behörden ans Licht gebracht. Ohne dass es Schul- und Jugendamt bemerkten, war Dennis qualvoll verhungert und im Alter von 6 Jahren völlig abgemagert gestorben. Die Mutter hatte die Leiche des Jungen in einer Kühltruhe versteckt. Zweieinhalb Jahre danach wurden die sterblichen Überreste von Dennis gefunden.
In einem ersten Verfahren waren die Eltern wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte das Urteil jedoch aufgehoben, weil das Tatmerkmal der Grausamkeit fehlte. Dennis Eltern wurden anschließend wegen Totschlags verurteilt. 2010 kamen sie in Haft.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)