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Studie zu Corona & Risikowahrnehmung: Rückkehr der "German Angst"?

Archivmeldung vom 03.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/CLARK/Unsplash"
Bild: "obs/CLARK/Unsplash"

Bis zum Frühjahr 2020 war es um die sprichwörtliche "German Angst" ruhig geworden. Mit Corona kehren existenzielle Ängste nun in den Alltag der Deutschen zurück. Das zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des digitalen Versicherungsmanagers CLARK zusammen mit dem Befragungsinstitut YouGov*: 60 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Risikoempfinden aufgrund der Corona-Pandemie verändert hat.

Mehr als jeder zweite Deutsche rechnet laut CLARK-Studie auch damit, dass Infektionsrisiken unser Leben in den nächsten Jahren verstärkt mitbestimmen werden. Zum Vergleich: Bei einer Umfrage[1] im Jahr 2019 hatte nicht einmal jeder Dritte Epidemien als Risikofaktor angegeben. Risiken in ihrem persönlichen Nahbereich scheinen die Deutschen laut CLARK-Studie noch zu unterschätzen.

Gesellschaftliche Veränderungen im Fokus

63 Prozent der Befragten nehmen im Rahmen der CLARK-Studie weiterhin an, dass der wirtschaftliche Abschwung anhält, verbunden mit dem Risiko von Arbeitslosigkeit. Auch ein wachsendes gesellschaftliches Ungleichgewicht (53 Prozent), politische Unsicherheit (39 Prozent) und steigende Kriminalität (37 Prozent) gehören zu den allgemeinen Risiken, mit denen die Befragten 2020 sowie in den nächsten Jahren rechnen.

Trotz ihres veränderten Risikoempfindens ziehen die Deutschen jedoch nicht unbedingt auch den Schluss, sich vermehrt gegen die selbst wahrgenommenen Gefahren abzusichern: Durchschnittlich geben 18 Prozent der Studienteilnehmer an, sich nicht gegen die abgefragten Risiken schützen zu wollen. Bei den über 55-Jährigen ist es sogar fast jeder Vierte (24 Prozent). "Risiken, die Einfluss auf nationaler Ebene haben, erscheinen vielen Menschen erst einmal zu abstrakt, um sich davor individuell schützen zu können", sagen die CLARK-Versicherungsexperten. "Aber natürlich gibt es auch Möglichkeiten, um sich persönlich beispielsweise gegen verschiedene Symptome einer steigenden Kriminalität über eine Hausrat- oder Rechtsschutzversicherung abzusichern."

Risiken im persönlichen Nahbereich werden unterschätzt

Bei der Frage nach der Bewertung von Risiken im persönlichen Nahbereich scheinen die Deutschen wenig alarmiert zu sein: Beispielsweise sehen nur 8 Prozent der Befragten ein sehr hohes oder eher hohes Risiko dafür, dass sie das Eigentum Dritter beschädigen werden. Auch bei der Berufsunfähigkeit (Unfall oder Krankheit) sind es nur 15 Prozent.

"Die Psychologie lehrt uns, dass Menschen Risiken unterschätzen, die sie meinen selbst kontrollieren zu können", so die CLARK-Versicherungsexperten. "Das beste Beispiel dafür ist die Berufsunfähigkeit: Jeder Vierte in Deutschland wird statistisch gesehen im Laufe seines Lebens berufsunfähig.[2] Laut unserer Studie gehen jedoch 40 Prozent der Befragten davon aus, dass dieses Risiko für sie persönlich gering bis sehr gering ist." Was viele nicht wissen: Eine Berufsunfähigkeit hängt nicht zwingend mit der körperlichen Belastung bei einer Tätigkeit zusammen. Häufig hat sie psychologische Hintergründe, wie Depressionen oder Anpassungsstörungen. Bereits zwischen 1997 und 2017 hat sich die Anzahl der Arbeitsausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen verdreifacht, wie der Psychoreport[3] der Krankenkasse DAK belegt. Ganz gleich also, in welchem Berufsfeld ein Arbeitnehmer tätig ist: Es ist wichtig, sich bereits frühzeitig mit einer Berufsunfähigkeit auseinanderzusetzen.

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung kann man seine eigene Arbeitskraft absichern. Einen guten ersten Überblick über die Thematik geben Ratgeberartikel im Web, die oft auch die Möglichkeit bieten online die Kosten verschiedener Berufsunfähigkeitsversicherungen zu vergleichen. Doch das ersetzt keine persönliche Beratung: "Jeder Arbeitnehmer hat eine ganz individuelle Arbeits- und Lebenssituation, die verschiedene Anforderungen an eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit sich bringt", so die CLARK-Versicherungsexperten. "Eine unabhängige Beratung ist da ein absolutes Muss. Schließlich geht es um die eigene Existenz: Man will sichergehen, dass im Falle eines Falles alle Ausgaben finanziert und das Leben weiter nach den eigenen Vorstellungen gestaltet werden kann."

*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 1021 Personen zwischen dem 12. und 15.05.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

[1]http://ots.de/7Lqcuf

[2]http://ots.de/v4s5WX

[3]http://ots.de/tGuhnN

Quelle: CLARK (ots)


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