Mordfall Yangjie Li: Gutachter sieht "Reifedefizite" - Tatverdächtige aber schuldfähig
Archivmeldung vom 22.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem das Landgericht Dessau-Roßlau die Anklage im Mordfall Yangjie Li angenommen hat, werden weitere Details dazu bekannt. Gutachterlich gesichert ist nach Auskunft des Landgerichts, dass die beiden Beschuldigten uneingeschränkt schuldfähig sind. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe).
Das sei das Ergebnis einer psychiatrischen Untersuchung, die volle Steuerungsfähigkeit des Handelns bescheinige. Allerdings sollen die Tatverdächtigen gleichzeitig "Reifedefizite" in ihrer Entwicklung haben. Das könnte im Zweifel dafür sprechen, die Angeklagten nach den Bestimmungen des Jugendstrafrechtes zu behandeln. Das sieht bei Mord eine Höchststrafe von 15 Jahren vor. Aus Sicht der Anklage, so hieß es in Justizkreisen, handelt es sich bei der Tötung Yangjie Lis um einen klassischen Vertuschungsmord. Yangjie Li wurde offenbar zufällig zum Opfer. "Es hätte auch eine andere junge Frau in Dessau treffen können, die in das sexuelle Raster der Täter gepasst hätte", sagte ein Ermittler dem Blatt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)