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Betroffenen-Sprecher fordert unabhängige Aufklärung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche

Archivmeldung vom 18.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition - und nicht nur dort! (Symbolbild)
Kindesmissbrauch in der Kirche hat eine lange Tradition - und nicht nur dort! (Symbolbild)

Bild: qpress.de / Eigenes Werk

Der Sprecher der Opfer-Initiative "Eckiger Tisch", Matthias Katsch, hat eine unabhängige Untersuchung und Aufklärung sexueller Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche gefordert. Die katholische Kirche müsse zulassen, dass "unabhängig - und das heißt von außen - außerhalb ihrer Kontrolle die Verbrechen der Vergangenheit aufgearbeitet werden".

Es gehe dabei um zwei Arten von Verbrechen, nämlich "die sexuellen Gewalttaten und der Umgang mit diesen Gewalttaten, das Vertuschen und Verheimlichen", sagte Katsch dem Fernsehsender phoenix am Donnerstag. Die Kirche tue sich "ungeheuer schwer, die Kontrolle abzugeben und unabhängig aufklären und aufarbeiten zu lassen".

Das Beispiel des zurückgehaltenen Gutachtens über Missbrauchsfälle in Köln zeige, welche Schwierigkeiten es der Kirche bereite, diese Fälle aufzuklären. Der Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, sei Auftraggeber eines Gutachtens, das "möglicherweise ihn selbst, seine Vorgänger und seine Mitarbeiter belastet". Woelki sei letztlich "in einer doppelten Rolle gefangen" und das falle ihm jetzt auf die Füße. Katsch erneuerte seine Forderung nach einem Rücktritt von Kardinal Woelki. "Ich glaube, er muss Platz machen, damit die Gläubigen einen Neuanfang beginnen können". Er hoffe, dass Woelki "diese Kraft findet und nicht diesen elend langen Prozess weiter in die Länge zieht", so Katsch.

Katsch begrüßte zugleich die angekündigte Bildung von Betroffenenbeiräten in den Bistümern Fulda, Limburg und Mainz. Es sei aber wichtig, dass "Betroffene nicht das Gefühl bekommen, instrumentalisiert zu werden für die Schadensbegrenzung in der Kirche". Dazu sei es notwendig, die Betroffenen zu stärken, ihnen beim Austausch untereinander und bei der Vernetzung zu helfen. "Da ist noch viel Luft nach oben", so Katsch.

Quelle: PHOENIX (ots)

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