Bericht: Ermittler vermuten Anis Amri noch in Berlin
Archivmeldung vom 23.12.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer nach dem Berliner Terroranschlag gesuchte dringend tatverdächtige Anis Amri wird von den Ermittlungsbehörden noch immer in der Hauptstadt vermutet. Das berichtet der "Tagesspiegel". Es seien mehrere hundert Beamte ausschließlich für Suche in Berlin abgestellt, aber auch normale Streifenpolizisten würden derzeit Maschinenpistolen und schusssichere Westen tragen, schreibt die Zeitung.
Nach dem Berliner Terroranschlag sind am Donnerstag erstmals Bilder aus verschiedenen Überwachungskameras veröffentlicht worden. Der RBB hat nach eigenen Angaben Bilder aus einer Überwachungskamera, die den mutmaßlichen Attentäter nach dem Anschlag in Berlin-Moabit zeigen sollen. Aufgenommen wurden sie von einer Polizeikamera um 3:50 Uhr am frühen Dienstagmorgen, also etwa sechs Stunden nach dem Attentat. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Ermittler angeblich noch nicht die im Führerhaus zurückgelassenen Dokumente des Tunesiers gefunden und auch noch nicht nach ihm gefahndet.
Auch wenige Tage vor dem Anschlag wurde der mittlerweile 24-Jährige von der Polizei gefilmt. Ort der Observation war in beiden Fällen eine Moschee in Moabit, die am Donnerstagmorgen von der Polizei durchsucht wurde. "Bild-Online" veröffentlichte unterdessen ein Video aus einer sogenannten "Dashcam" eines Autofahrers. Es zeigt, wie der Lkw am Montagabend mit hoher Geschwindigkeit an der Ecke Kantstraße / Hardenbergstraße entlangfährt, wenige Momente, bevor er auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz rast.
RBB: Anis Amri nach Anschlag in Moabit gefilmt
Wenige Stunden nach dem Berliner Terroranschlag soll sich der mutmaßliche Attentäter Anis Amri in Moabit vor einer Moschee aufgehalten haben und dort gefilmt worden sein. Der RBB veröffentlichte am Donnerstagabend Bilder einer Observationskamera der Polizei. Sie wurden den Angaben zufolge um 3:50 Uhr am Dienstagmorgen an der Perleberger Straße von einer Polizeikamera aufgenommen, knapp sechs Stunden nach dem Anschlag. Von dort sind es nur etwa 50 Minuten Fußweg zum Anschlagsort am Berliner Breitscheidplatz. Auf den Bildern ist zu sehen, wie ein Mann, bei dem es sich um Amri handeln soll, vor einem Gebäude steht. Dabei soll es sich um eine Moschee handeln, die den Behörden schon seit Jahren als Treffpunkt extremistischer Islamisten bekannt ist und auch schon mehrfach Gegenstand von Razzien war. Auch in den Tagen vor dem Anschlag soll Amri mehrfach dort in der Nacht gefilmt worden sein.
ZDF: Behörden sehen Anis Amri als Einzeltäter
Nach dem Berliner Terroranschlag gehen die Behörden offenbar davon, aus, dass der dringend Tatverdächtige Anis Amri als Einzeltäter gehandelt hat. Das berichtete das ZDF am Donnerstagabend unter Berufung auf eigene Informationen. Nach dem 24-jährigen Tunesier wird europaweit gefahndet. Auch ein Haftbefehl wurde am Nachmittag erlassen. In Berlin und NRW gab es bereits Durchsuchungen, zu Festnahmen kam es jedoch nicht.
Nach bisherigen Erkenntnissen war Amri am Montagabend mit einem Lkw auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz gerast und danach geflüchtet. Bei dem Anschlag wurden zwölf Menschen getötet und 49 verletzt. 14 der Verletzten schweben noch in Lebensgefahr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur