Lehrer fürchten Überforderung des Bildungssystems durch Zuwanderung
Archivmeldung vom 18.06.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Deutsche Lehrerverband befürchtet, dass das Bildungssystem der wachsenden Zahl von Zuwanderern nicht mehr gerecht werden könnte. "Durch die Zuwanderung 2015, den Ukraine-Krieg und sonstige Zuwanderung kommen immer neue Menschen ins System hinein, aber das System kommt nur schleppend hinterher, weil es zu schnell geht", sagte Verbandspräsident Stefan Düll den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Im aktuellen Nationalen Bildungsbericht heißt es, das Schulsystem sei bis zum Anschlag belastet, das Leistungsniveau in den Schulen sinke, der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg manifestiere sich - trotz großer Anstrengungen. Tatsächlich hätten sich die Anforderungen enorm erhöht, es gebe Grundschulklassen, in denen kein Kind Deutsch spreche, so Düll. "Und die Lehrer können kein Farsi, kein Ukrainisch. Wie sollen sie da die anderen Fächer unterrichten?", so Düll wörtlich.
Die Kollegen seien schlicht überfordert. Auch ein gutes Schulsystem verhindere nicht, dass es Analphabeten gebe. "Nun kann es passieren, dass die Gruppe der Analphabeten größer wird." Der Bundeselternrat bezog sich auf die heterogener gewordene Schülerschaft und forderte eine individuellere Betreuung von Kindern mit Migrations- und Flüchtlingserfahrung. "Doch das kann ein Schulsystem, das an der Grenze ist, nicht leisten. Eigentlich bräuchten wir mehr Lehrkräfte, wir haben aber weniger", sagte der Vorsitzende des Verbands den Funke-Zeitungen. Die Bundesschülerkonferenz wies auf die gravierenden Unterschiede im Schulerfolg je nach sozialer Herkunft der Schüler hin. Nötig seien kleinere Klassen und eine bessere Nachmittagsbetreuung, um die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft zu verringern. Klare Kritik äußerten die Schüler an der mangelhaften Digitalkompetenz der Lehrkräfte: "Wir fordern verpflichtende Fortbildungen für Lehrkräfte im Bereich Digitalisierung und Medienkompetenz".
Quelle: dts Nachrichtenagentur