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Sachsen-Anhalt/Polizei 240 Vermisstenfälle in Sachsen-Anhalt gelten seit 1990 als ungeklärt

Archivmeldung vom 03.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de
Bild: Thomas Meinert / pixelio.de

Halle. In Sachsen-Anhalt gelten 240 Menschen als vermisst. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagsausgabe) mit Verweis auf Zahlen des Landeskriminalamts seit 1990. Demnach stammt ein Viertel dieser ungeklärten Fälle aus dem vergangenen Jahr - der älteste Vermisstenfall reicht gut drei Jahrzehnte zurück.

Laut LKA bearbeitet Sachsen-Anhalts Polizei im Jahr Tausende neue Vermisstenfälle. Allein 2022 schalteten sich die Polizeireviere in 2.206 Fälle ein. Mit 57 blieb zwar lediglich ein Bruchteil davon ungeklärt, genau diese Fälle wachsen sich aber teils zu großen Kriminalermittlungen aus. Besonders oft vermisst wurden 2022 Kinder und Jugendliche: Die Altersgruppe bis 17 Jahre machte laut LKA im vergangenen Jahr vier von fünf Vermisstenfälle aus. "Hierbei handelt es sich vielfach um Dauerausreißer", sagte LKA-Sprecher Michael Klocke der MZ. In der Altersgruppe ab 60 spielten zudem "orientierungslose Senioren" eine große Rolle, so die Behörde.

Man muss wissen: In den gut 2.200 Vermisstenfällen aus dem vergangenen Jahr können Personen auch mehrfach auftauchen. "Der Zustand ist gewollt, da jeder Vermisstenfall von Ausschreibung bis Löschung als Einzelfall gewertet wird", so LKA-Sprecher Klocke. Mehrfachzählungen seien daher also die Regel, denn es gebe im Land eine zweistellige Zahl notorischer Dauerausreißer. Jugendliche dieser Kategorie sorgten teils im Alleingang für Vermisstenmeldungen im zweistelligen Bereich: So komme eine der polizeibekanntesten Ausreißerinnen im Land aktuell auf 58 Meldungen im Polizeisystem, so das LKA. Die hohe Zahl erledigter Vermisstenmeldungen zeigt auch: Viele Fälle klären sich in wenigen Tagen und Wochen. Die 240 ungeklärten Fälle seit 1990 betreffen laut Landeskriminalamt 87 Frauen und 153 Männer.

Der älteste aufgezählte Vermisstenfall stammt aus dem Januar 1990. Damals verschwand die 22-jährige Christina Hermert aus dem halleschen Stadtteil Heide-Nord spurlos. Auch 33 Jahre später gilt der Fall bei der Polizeiinspektion Halle als ungeklärt - zuletzt hatten die Ermittler 2019 in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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