Frankfurter Museumschef sieht Freiheit der deutschen Museen bedroht
Archivmeldung vom 07.05.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMax Hollein, Frankfurter Museumschef, sieht durch Ausstellungen wie "Die Kunst der Aufklärung" in Peking die Freiheit der deutschen Museen bedroht. "Ich habe meine Schwierigkeiten damit, dass Museen in den Dienst der Außenpolitik treten", sagt Max Hollein im Gespräch mit der Tageszeitung "Die Welt".
"In Deutschland haben sich die Museen eine Freiheit erkämpft, die zum Beispiel die französischen nicht haben. Wenn der Louvre seine Fahne in Dubai hisst, dann mögen dafür auch Museumsgründe eine Rolle spielen. Vor allem aber geht dem Joint Venture eine Regierungsentscheidung voraus." Hollein, der die Kunsthalle Schirn, das Städel und das Liebieghaus leitet, schließt mit einem Appell an seine Kollegen: "Wir sollten, denke ich, die Freiheit der Museen in Deutschland verteidigen." Das Auswärtige Amt hatte mit den Dresdner, Berliner und Münchner Museen eine Ausstellung im neuen Pekinger Nationalmuseum organisiert und mit 10 Millionen Euro gefördert. Seit der Festnahme des chinesischen Künstlers Ai Weiwei fordern Politiker und Kulturschaffende, die Ausstellung abzubrechen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur