Deutsche glauben eher an Schutzengel als an Gott - Jeder Vierte fürchtet den Teufel
Archivmeldung vom 19.12.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZwei Drittel aller Deutschen glauben an Schutzengel, immerhin jeder Vierte (27 Prozent) fürchtet, dass es den Teufel gibt. Genau 50 Prozent halten Wunder wie zum Beispiel Wunderheilungen für möglich, nicht allerdings das biblisch bezeugte Wunder von der unbefleckten Empfängnis der Muttergottes: Daran glaubt nur jeder Sechste (16 Prozent). Das ergab eine repräsentative Umfrage* für die aktuelle Ausgabe des Magazins GEO zum Thema "Warum glaubt der Mensch?"
Der Trierer Religionspsychologe Sebastian Murken wertet den verbreiteten Engelsglauben "als Beweis für die Sehnsucht nach persönlicher Fürsorge" - ein Bedürfnis, das der private Schutzengel offenbar besser erfüllt als ein einziger Gott: Während 66 Prozent an
Schutzengel glauben, sind nur 64 Prozent der Deutschen überzeugt, dass es Gott gibt.
Knapp die Hälfte (45 Prozent) gab an, wenigstens gelegentlich zu beten, doch gehen nur wenige Menschen dafür in die Kirche: Bei 59 Prozent der Deutschen liegt der letzte Kirchgang mehr als einen Monat zurück, elf Prozent waren "noch nie" bei einem Gottesdienst. Dementsprechend niedrig ist mit 30 Prozent auch die Zahl der Menschen, die danach streben, "ein gottgefälliges Leben zu führen". 70 Prozent dagegen sehen den Sinn des Lebens darin, "anderen Menschen zu helfen".
Nur wenig Hoffnungen haben die Deutschen auf ein besseres Leben im Jenseits: Nur elf Prozent glauben an eine Wiedergeburt, 27 Prozent an "ein Leben in einer anderen Welt". 47 Prozent aber sind der Ansicht, "dass mit dem Tod alles endet". Vielleicht auch deshalb legen die meisten Deutschen Wert auf ein freudvolles Leben im Diesseits: Immerhin 66 Prozent gaben an, sie seien in erster Linie dazu auf die Welt gekommen, "mein Leben zu genießen".
* durchgeführt von Forsa, Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, im exklusiven Auftrag von GEO, mit 1000 Befragten ab 14 Jahren im gesamten Bundesgebiet (am 20.10. und 21.10.2005).
Quelle: Pressemitteilung GEO