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Nach Vergewaltigungsserie im Krankenhaus Vorermittlungen gegen Kripo und Staatsanwaltschaft Bielefeld

Archivmeldung vom 07.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nach einer Vergewaltigungsserie im Evangelischen Klinikum Bethel haben Kripo und Staatsanwaltschaft Bielefeld etlichen betäubten und vergewaltigten Frauen mehr als ein Jahr lang verschwiegen, was ihnen angetan worden war. In diesem Zusammenhang hat die Staatsanwaltschaft Duisburg jetzt unter den Aktenzeichen 110 JS 21/22 und 115 JS 21/22 Vorermittlungen eingeleitet. "Es wird derzeit geprüft, ob der Anfangsverdacht für die Verwirklichung konkreter Straftaten gegen individuelle Personen besteht", sagte eine Sprecherin dem WESTFALEN-BLATT.

Zwei der über Jahre ahnungslosen Frauen, mit denen das WESTFALEN-BLATT sprach, stellten nach dem Klinikaufenthalt massive Wesensveränderungen an sich fest und trennten sich von ihren Partnern, weil sie die "nicht mehr riechen" konnten - ohne sich das erklären zu können. Andere Vergewaltigungsopfer haben bis heute schwere körperliche Schäden - weil der Täter sie offenbar infiziert hatte. Drei sexuell übertragbare Krankheiten waren bei der Obduktion des Serientäters 2020 festgestellt worden, aber weder Polizei noch Staatsanwaltschaft hatten die Opfer informiert und gewarnt.

Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hatte seinerzeit argumentiert, es sei im Interesse der Frauen, ihnen nicht zu sagen, dass sie vergewaltigt worden seien. Dagegen verpflichtet der Paragraph 406 der Strafprozessordnung Ermittler, Opfer "möglichst früh und regelmäßig" zu unterrichten, damit sie ihre Rechte wahrnehmen können - zum Beispiel das Anmelden von Schmerzensgeld- und Schadensersatzansprüchen, aber auch das Nutzen von Therapien, die ihnen laut Opfer-Entschädigungsgesetz zustehen.

Der Neurologe Philipp G. (32) hatte im Evangelischen Klinikum Bethel und in seinem privaten Umfeld Dutzende Frauen mit Propofol betäubt und vergewaltigt. Die Taten filmte er, und er führte Buch über seine Opfer und notierte deren Namen. Als er im September 2020 anhand entschlüsselter Videos aufflog, nahm er sich in der U-Haft das Leben.

Nachdem die Staatsanwaltschaft Bielefeld 2021 das Verfahren gegen Verantwortliche der Klinik wegern Beihilfe eingestellt hatte, hatte das NRW-Justizministerium im September 2021 die Staatsanwaltschaft Duisburg beauftragt, den Fall noch einmal aufzurollen. Zugleich war in Absprache mit der Opferschutzbeauftragten des Landes NRW die Entscheidung getroffen worden, alle Frauen zu informieren, was ab Anfang dieses Jahres geschah.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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