Letzte Generation hält an größeren Klebe-Aktionen fest
Archivmeldung vom 25.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićLina Johnsen, die im Juni als Spitzenkandidatin der "Letzten Generation" zur Europawahl angetreten war, will an großen Klebeaktionen festhalten. Man habe sich von kleineren Straßenblockaden abgewendet, weil "Einzelaktionen zu gefährlich wurden" und man "anschlussfähiger" sein wollte, sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Aber Normalität vorspielen, das geht nicht, das ist nicht mit uns zu machen."
Die im Januar verkündete Abkehr von ihrer umstrittenen Protestpraxis
bezeichnet die Protestgruppe als Missverständnis. Johnsen sagte, ihr sei
es egal, ob man ihr oder der "Letzten Generation" vorwerfe, die
Öffentlichkeit in Sachen Festkleben irregeführt zu haben. "Ja,
vielleicht haben wir der öffentlichen Darstellung unserer Strategie
Anfang des Jahres nicht widersprochen. Doch darauf kommt es nicht an. Es
geht darum, dass die fossilen Konzerne sich massiv gegen den Ausstieg
aus Kohle, Öl und Gas stemmen und politische Entscheidungsträger
weltweit unter Druck setzten", so Johnsen. "Dagegen werden wir auf
unsere Art weiter protestieren."
Nach den aktuellen
Flughafen-Blockaden erklärte der Sprecher der Gruppe, Christian
Bergemann, man habe "nie gesagt, dass sich niemand mehr festkleben"
werde. "Es war von Anfang an klar, dass sich an Orten der
Ungerechtigkeit unsere Proteste verstärken würden."
Flughäfen
sind im Verständnis der Letzten Generation solche "Orte der
Ungerechtigkeit", weil die deutsche Flugindustrie und -infrastruktur
"symbolisch und faktisch für den deutschen Anteil der
Zukunftsvernichtung" stehe, so Bergemann.
Am 24. Januar 2024
hatte die "Letzte Generation" unter der Überschrift "Nächstes Kapitel
des Widerstands" eine neue Proteststrategie für 2024 angekündigt. Darin
hieß es: "Das Festkleben war wichtig, um nicht direkt von der Straße
gezogen zu werden und somit unignorierbar protestieren zu können." Und
weiter: "Somit beginnt eine neue Ära unseres friedlichen, zivilen
Widerstandes - das Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet
damit." Im Newsletter vom 2. Februar 2024 war zu lesen: "Damit ist die
Protestform Geschichte, die so viel Entrüstung hervorgerufen hat".
Quelle: dts Nachrichtenagentur