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Nur noch knapp 200 Anschläge auf Asylbewerberheime

Archivmeldung vom 06.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hauptgebäude Bundeskriminalamt Wiesbaden Liegenschaft Thaerstraße in Wiesbaden
Hauptgebäude Bundeskriminalamt Wiesbaden Liegenschaft Thaerstraße in Wiesbaden

Foto: Wo st 01
Lizenz: CC-BY-SA-3.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Trotz der rückläufigen Tendenz gibt es in Deutschland im Schnitt fast immer noch jeden Tag einen Anschlag auf ein Asylbewerberheim. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 211 Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte verübt.

Das geht aus der Statistik des Bundeskriminalamtes (BKA) hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) vorliegt. Seit Januar blieben die Zahlen weitgehend konstant und lagen pro Quartal bei rund 70. Die meisten Straftaten haben einen rechtsradikalen Hintergrund. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits mehr Attacken gezählt als vor der Flüchtlingskrise 2014, als es im Gesamtjahr nur 199 waren.

Allerdings ist der Trend gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig. In den ersten neun Monaten 2016 hatte es mit 866 Anschlägen noch mehr als vier Mal so viele Attacken gegeben wie im Vergleichszeitraum in diesem Jahr. Der traurige Höhepunkt lag im Jahr 2015. Nach dem Zuzug von fast einer Million Flüchtlinge waren damals in Deutschland fremdenfeindliche Anschläge und Überfälle auf Flüchtlingsunterkünfte drastisch gestiegen. Im Jahr 2015 wurden 1031 Anschläge gezählt, 2016 waren es knapp 1000. Darunter fallen etwa Überfälle, Sprengstoffanschläge und Brandstiftung.

Seit Jahresbeginn (Stand 23. Oktober) registrierte das BKA bundesweit inzwischen 226 Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Mindestens 213 davon hatten laut BKA einen rechtsradikalen Hintergrund, bei einigen weiteren Taten wird das vermutet. Bei den meisten Taten handelte es sich um Sachbeschädigung (74), Schmierereien und Propaganda (71) sowie Überfälle und Gewaltdelikte (32). Es waren aber auch 12 Brandstiftungen und zwei Sprengstoffexplosionen darunter.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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