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Kosmetikerin verliert Job, weil sie Schwerverbrecher Wolf enttarnte

Archivmeldung vom 01.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Heidi J. hat Deutschlands meist gesuchten Schwerverbrecher Thomas Wolf an die Polizei verraten. Als Dank für ihre Zivilcourage verlor sie ihren Job, wie die 58-jährige Kosmetikerin dem Hamburger Magazin stern erzählte.

Ihre Vermieterin, mit der sich Heidi J. ein kleines Ladengeschäft teilte, habe ihr nach der Ergreifung von Wolf die fristlose Kündigung geschickt.

Als Begründung habe sie ihr gesagt, "Du bist eine Verräterin. Man verrät niemanden", berichtete Heidi J. dem stern. Dass das Wort "Verräterin" gefallen ist, bestreitet die Vermieterin nicht. "Ich habe ihr nur gesagt, dass die Kunden, sie eine Verräterin genannt hätten", behauptet die Nageldesignerin.

Das Schicksal von Heidi J. rührt selbst die Hamburger Polizei. "Ich finde es befremdlich, dass eine Frau, die Zivilcourage bewiesen hat, damit bestraft wird, dass sie ihre Existenz verliert", sagte Ralfmartin Meyer, Sprecher der Polizei Hamburg, dem stern.

Wolf war nach acht Jahren Flucht Ende Mai von der Hamburger Polizei auf der Reeperbahn gefasst worden. Der 56-Jährige hatte Ende März in Wiesbaden die Ehefrau eines Bankangestellten entführt und 1,8 Millionen Euro Lösegeld erpresst. Darüber hinaus werden ihm mehrere Banküberfälle zur Last gelegt.

Nachdem Wolf im Jahr 2000 von einem Hafturlaub nicht zurückgekehrt war, lebte er sieben Jahre lang unerkannt im Frankfurter Westend mit einer Lehrerin zusammen. In Hamburg gab er dann eine Kontaktanzeige auf. Heidi J. traf sich zunächst nichts ahnend mit Wolf, schöpfte jedoch bald Verdacht. Sie meldete sich bei der Polizei und gab den entscheidenden Hinweis, der schließlich zu Wolfs Ergreifung führte.

Quelle: stern

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