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Mobil in Deutschland: Tempo-30-Limit in Ortschaften ist Rückfall in autofreie Steinzeit

Archivmeldung vom 17.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Autofahrerverein "Mobil in Deutschland" hat scharf die Pläne Berlins kritisiert, mit einer Bundesratsinitiative eine generelles Tempo-30-Limit in Ortschaften durchzusetzen. "Ein generelles Tempo-30-Limit in Ortschaften ist der Rückfall in die autofreie Steinzeit. Das ist kompletter Blödsinn", sagte der Vereinsvorsitzende Michael Haberland der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe).

Offenbar sei inzwischen jedes Argument recht, um Autofahrer in Deutschland weiter auszugrenzen. Nach dieser Logik der Umkehrung der Geschwindigkeitsregelung könnte man auch generell Tempo 130 auf Autobahnen einführen und nur auf bestimmten Abschnitten ein höheres Tempo erlauben. "Das wäre dann die logische Weiterführung eines Vorschlags, der mit der Praxis nichts zu tun hat", so Haberland. Solche Initiativen gingen immer von Leuten aus, die Autos am liebsten ganz aus Innenstädten verbannen würden. "Dass der Vorschlag vom rot-rot regierten Senat aus Berlin kommt, wundert mich nicht. Berlin ist schon längst die Hauptstadt der Autofeindlichkeit." So sei Berlin schon Vorkämpfer der bundesweit schärfsten Umweltzonen gewesen, auch bei den Blitzern sei Berlin ganz vorn dabei. "Zudem gibt es in Berlin schon jetzt viele geschwindigkeitsreduzierte Straßen, die laut Gesetzesvorgabe gar keine Tempo-30-Straßen sein dürften." Wenn  jetzt eine generelle Tempolimit-Regelung für Ortschaften käme, dann würden schnell auch Ein- und Ausfallstraßen zu Tempo-30-Zonen. "Dass wäre natürlich ein Irrwitz und das Ende einer funktionierenden Infrastruktur mit flüssigem Autoverkehr in unseren Innenstädten", so Haberland.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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